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Autor Thema:  Einstieg Berechnungsingenieur (5116 mal gelesen)
pint-royal
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Bauingenieur

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erstellt am: 19. Jun. 2015 00:06    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Ich bin Bauingenieur. Mein Tätigkeitsfeld sind Statische Berechnungen mittels FEM. Hauptsächlich lineare Berechnungen. Teilweise auch komplexe Strukturen sowie geometrisch und strukturelle nichtlineare Berechnungen.

Meine verwendete Software wird im Maschinenbau nicht verwendet. Ist jedoch vergleichbar mit ANSYS- Classic.

Ich habe nun knapp 10 Jahre Berufserfahrung. Hatte einen Arbeitgeberwechsel bisher. Tätigkeit blieb im Wesentlichen die gleiche.

Würde gerne wechseln in den Bereich Maschinenbau und als Berechnungsingenieur arbeiten.

Hatte mich diesbezüglich auch schonmal initiativ bei einem Unternehmen beworben. Damals war jedoch keine Stelle frei. Habe mich jedoch mit dem Abteilungsleiter mal persönlich getroffen und dieser hat mir dann erklärt wie das bei Ihnen so ablaufen würde.

Ich habe damals festgestellt, dass jedoch schon bezüglich der Problemstellungen es deutliche Unterschiede gibt. Der Abteilungsleiter ist dem jedoch gegenüber offen, und hätte kein Problem statt einem Maschinenbauer einen Bauingenieur einzustellen.

Vor kurzem erhielt ich vom Abteilungsleiter einen Anruf, das dieses Unternehmen jetzt eine offene Stelle hätte.

Nun meine Fragen:
-Ich kenne die Gehälter im Bereich des Bauingenieurwesen.
Wie hoch sind die Gehälter im Raum Süddeutschland für einen Berechnungsingenieur im Bereich Maschinenbau (Branche Automobilzulieferer / Mitarbeiter etwa 6.000)? Werden diese dort tariflich geregelt? Diese Frage stelle ich deshalb, da dies bei den Planungsbüros im Bauingenieurwesen in der Regel nicht der Fall ist. Da ich ja "fachfremd" bin, würde mich interessieren was als Berufseinsteiger die Regel ist. Mit etwas Glück könnte ich ja meine Berufserfahrung trotzdem mit einbringen. Wieviel könnte man dann fordern?

-Wie ist der Einstieg unter den oben genannten Umständen?
Ich selbst würde mich diesbezüglich in diesem Bereich eben als Einsteiger bezeichnen. Also vergleichbar mit einem Studienabsolventen. Dieser kommt ja auch von der Hochschule und ist in Sachen FEM und den statischen und bei mir insbesondere die dynamischen sowie thermischen  Problemstellungen auch in der Regel noch nicht topfit. Wie gesagt in diesen Bereich habe ich durchaus Kenntnisse vom Studium her (Abschluss FH- Ingenieur sowie Masterstudiengang an einer TU), ich weiß jedoch nicht wie diese sich zu denen eines Maschinenbauers unterscheiden.

Ich bin deshalb etwas am grübeln, ob ich diesen Schritt wagen soll und ich meine derzeitige Stelle aufs Spiel setzen soll, welche aber meiner Ansicht nach in Blick auf die Zukunft leider wenig Möglichkeiten mehr bietet.

Über Rückmeldungen wäre ich euch sehr dankbar.


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Rainer Schulze
Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Dipl.-Ing. im Ruhestand


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Registriert: 24.09.2012

erstellt am: 19. Jun. 2015 08:16    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pint-royal 10 Unities + Antwort hilfreich

>>Wie hoch sind die Gehälter...

Das hat schon was von einem Tabu-Thema.
Aber schau doch mal im Internet nach den Gehaltsstatistiken.
Süd-Nord-Gefälle, West-Ost-Gefälle, Bezahlung im Maschinenbau geringfügig höher als im Bauwesen.

>>Werden diese dort tariflich geregelt?

Berufseinsteiger ja, Erfahrungsträger eher außertariflich. Unsere Firma gehört tariflich zum Metallbereich. Aber AT-Verträge werden entgegen der tariflichen 35-Stunden-Woche auf 40 Wochenstunden angesetzt.

>> ... deutliche Unterschiede ...

Sicher. Talente und Erfahrungen sind nun einmal unterschiedlich verteilt. Beim Chef ebenso wie beim Arbeitnehmer...

>>Also vergleichbar mit einem Studienabsolventen.

Bescheidenheit ist eine Tugend. Allerdings nicht bei Gehaltsverhandlungen. Deiner Beschreibung nach bist Du ein Umsteiger mit 10jähriger Berufserfahrung. Das sollte Dir einen deutlichen Vorteil gegenüber einem Berufsanfänger geben.

>>...Studium...Bauingenieur...ich weiß jedoch nicht wie diese sich zu denen eines Maschinenbauers unterscheiden.

Die thematischen Schwerpunkte unterscheiden sich sicherlich. Aber die Physik sollte doch wohl die gleiche sein. So sollen sich Gebäude eigentlich nicht bewegen - aber wie machst Du den Nachweis der Bebensicherheit oder der Windstabilität?
Das Wissen um die relevanten Normen und Sicherheitsbestimmungen wird Dir fehlen. Aber eine gut funktionierende Firma sollte die entsprechenden Unterlagen in der Bibliothek haben.

>>...in Blick auf die Zukunft leider wenig Möglichkeiten

Ein Wechsel ist immer ein Risiko. Aber Deine Schilderung klingt positiv. Wenn Du bereit bist, für den fachlichen Umstieg auch mal nach Feierabend in die alten Bücher zu schauen, um Dein Wissen aufzufrischen, dann sollte das klappen. Und manchmal staune ich, was man im Internet und auch hier in den Foren so alles lernen kann.

>>Vor kurzem erhielt ich vom Abteilungsleiter einen Anruf, das dieses Unternehmen jetzt eine offene Stelle hätte.

Eine persönliche Einladung erhält man nicht oft im Leben.
Wenn Dir der neue Arbeitgeber zusagt, solltest Du zumindest ein ausführliches Gespräch inklusive Gehaltsverhandlung führen und den Arbeitsvertrag anschauen. Die endgültige Entscheidung kann Dir natürlich niemand abnehmen...

------------------
Rainer Schulze

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freierfall
Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
selbstst. techn. Zeichner



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SWX 2013

erstellt am: 19. Jun. 2015 08:34    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pint-royal 10 Unities + Antwort hilfreich

- als ich mal in einem Konstruktionsbüro einen Auftrag hatte, war genau da auch so ein Fall. Ein Bau-Ing. für die Maschinenbaustatik. Die Begründung vom Geschäftsleiter war, diesen für die Maschinenbaustatik eingestellt hatte war - die können das besser und sauberer und schneller. Auch war er günstiger denn Bau-Ings. waren zu viele auf dem Markt.

Ich habe mit ihm gemeinsam an einem Projekt in der Statik gearbeitet und das war beeindruckend wie viel und gerade wegen der Baustatik er nutzen konnte.

Nach deiner Beschreibung bist du ein Profi auf dem FEM-Gebiet und so würde ich auch in der Verhandlung reingehen. Verkaufe Dich nicht unter Wert. Vielleicht kannst du eine Gehaltssteigerung nach einem halben Jahr auf vertraglich/schriftlich festlegen.

mehr kann ich nicht schreiben.

Gruß Sascha

[Diese Nachricht wurde von freierfall am 19. Jun. 2015 editiert.]

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pint-royal
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Bauingenieur

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erstellt am: 19. Jun. 2015 12:20    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo,
und danke euch beiden für euere Antworten.
Kurz meine Rückantwort an euch beide.

Mit dem Abteilungsleiter, verstand ich mir beim ersten Gespräch sehr gut. Er hat mir auch wirklich viel und ausgiebig ein paar Dinge erklärt, was die da so machen. Einarbeitungsphase wurde mir mitgeteilt, wird einem Neuen in der Regel ein paar Monate gewährt um sich mit der neuen EDV zurechtzufinden und einen allg. Überblick zu bekommen. Wie gesagt über Gehalt haben wir da noch nicht gesprochen, da es in diesem Moment keine freie Stelle gab. Ich aber dennoch nicht locker gelassen habe, und er dann gemeint hat, ich kann ja mal vorbeischauen wenns mich interessiert.

Ermüdungs- bzw. Betriebsfestigkeitsnachweise werden im Bauwesen (hauptsächlich im Brückenbau) in der Regel mit statischen Ersatzlastmodellen geführt und Ober- und Unterspannungsgrenzen berechnet, aus der sich dann halt die Spannungsschwingbreite ergibt.

Nichtlineares Materialverhalten ergibt sich beispielsweise bei der Ermittlung von Bodenpressungen. Also Zugausfall der Bettung.
Oder wenn man sich mal etwas intensiver mit der Spannungsdehnungsverteilung von Stahl oder Spannbeton beschäftigt.

Stabilitätsprobleme in der Regel mit Vorverformung nach Th. II oder III. Ordnung. Beim Werkstoff Stahl wird eventuell noch bis zum Plastifizieren gerechnet. Was ich in der Regel jedoch vermeide.

Von den Normen und Regelungen im Maschinenbau habe ich jedoch null Ahnung.

Wird das nicht oft spezifisch auf das jeweilige Bauteil festgelegt, welche Lasten zur Hauptbeanspruchung führen?

Gerade in den TU- Aufbaustudiengang bekam ich diesbezüglich noch sehr gute Einblicke über den Tellerrand des klassischen Bauwesens hinaus.

Von dem her fühle ich mich dem schon relativ gut gewappnet, bzw. Mindestens so wie ein Absolvent des Maschinenbaus.

Das mit dem Gehalt ist folgendes. Ich selbst kenne keine Maschinenbauer. Man liest nur immer, dass die Gehälter gegenüber dem Bauwesen schon höher sind. Beispiel: Ein Freund von mir arbeitet als Maschinenbautechniker in der Konstruktion. Einstiegsgehalt um die 40.000 Euro hatte der. Mein Einstiegsgehalt lag bei etwa 38.000 als Ingenieur. Also von dem her gibt es schon deutliche Unterschiede zwischen Bauwesen und Maschinenbau.

Von dem her lege ich mal offen meine Karten auf dem Tisch. Bei meinem ersten Büro verdiente ich dann nach ein paar Jahren um die 45.000 Euro. In meinem aktuellen Büro bekomm ich im Moment um die 48.000 Euro. Aber das dümpelt im Moment so  vor sich hin und es passiert diesbezüglich auch nicht mehr viel.
Die Dienstältesten haben so etwas über 50.000 Euro Jahresgehalt.
Fürs Bauwesen sind diese in meiner Region jedoch relativ guter Durchschnitt.

Meiner Meinung nach liegt das mit den niedriegeren Gehältern im Bauwesen daran, dass viele gerade die privaten Bauherren, die planerische Leistung nicht anerkennen. Die Tragfähigkeit wird hier einfach vorausgesetzt. Die Arbeit dahinter nicht erkannt. Und das Problem ist, das diese Leistung viele Bauherren als notwendiges Übel ansehen. Zudem ist diese Planung losgelöst und wird dementsprechend an den Fachplaner vergeben. Sprich den Statiker. Und leider gibt es im Bauwesen viele Einzelkämpfer die die Preise wirklich runterwirtschaften um an Aufträge zu kommen. Hat zur Folge das teilweise Tragwerksplaner für Stundensätze von utner 35 Euro arbeiten.
Das Problem ist hausgemacht. Vor bekam ich eine Rechnung vom Elektriker. Stundensatz Geselle 48 Euro + Steuer.
Normale oder gute Stundensätze für Projektingenieure im Bauwesen etwa 65 bis 75 Euro. Effektiv werden jedoch häufig Änderungen nicht ausreichend vergütet, da es am Nachtragsmanagement hapert und gerade im Hochbau bei der Zusammenarbeit mit Architekten Änderungen die Regel sind. Lehnt man sich da mit Nachträgen zuweit aus dem Fenster, dann hat man womöglich das letzte mal durch diesen einen Auftrag erhalten, und nimmt es folglich zähneknirschend so hin.
Ihr seht, da schwingt etwas Frust bei mir mit.
 
Meiner Sicht nach Hingegen gibt es diese Probleme im Maschinenbau nicht so ausgepägt. Da erstens die Unternehmen deutlich größer sind und man jetzt beispielsweise bei der Konstruktion eines Fahrzeugs der Käufer ein Gesamtpaket kauft. In welchem die Planung bereits mit einkalkuliert ist. Da mosert keiner wenn ein PKW 35.000 Euro kostet und so und soviel Prozent sich vom Preis für Entwicklung und Planung ergeben.

Soweit meine Sicht. Korrigiert mich bitte, wenn ich das zu optimistisch in euerer Branche sehe.

Wie gesagt ich möchte mich nicht unter Wert verkaufen, und von dem her    würde mich da eine ehrliche Einschätzung euererseits schon interessieren. Zumindest wo man etwas zu den Tarifen findet.
Mein Wechsel zum Maschinenbau sollte sich auch finanziell lohnen, den sonst, kann ich auch in meinem gewohnten Metier bleiben.

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pint-royal
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Bauingenieur

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erstellt am: 19. Jun. 2015 12:22    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo,
danke für deine Antwort.
Habe im vorigen Beitrag meine Antwort zu deinem Beitrag geschrieben und zusammengefasst.

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smittytomcat
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erstellt am: 19. Jun. 2015 13:00    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pint-royal 10 Unities + Antwort hilfreich

Moin,
ich möchte Dir auf die Antwort noch Folgendes zu bedenken geben:
Die Unterschiede in den Normen zwischen dem Bauwesen und dem Maschinenbau sind teilweise erheblich und man sollte diese nicht unterschätzen.
Dann ist die Art und Weise der Konstruktion eine ganz Andere. Kann ich im Hochbau z.B. genormte Anschlüsse mittels Schraubverbindungen nutzen, so taugen diese für den Maschinenbau eher weniger, da hier nicht unerheblich auch auf die Dynamik eingegangen werden muß. Und das wiederum bedingt dann unter Umständen auch das im Entwicklungsprozess andere Beanspruchungen berücksichtigt werden müßen.
Und auch ganz unterschiedlich sind die Sicherheitsphilosophien. Kann man im Hoch- und Tiefbau überwiegend von quasi statischen Lasten ausgehen (mit der Ausnahme von Brücken, wobei dort auch das nicht unumschränkt gilt) so muß im Maschinenbau auch die Dynamik (Eigenschwingungen, erregte Schwingungen usw.) berücksichtigt werden Und die ganze Thematik der Betriebsfestigkeitsnachweise ist noch ein weiteres Feld das damit zusammenhängt.

Also mein Tipp – nicht die Einarbeitung und das ganze Wissen auch im Bereich der Festigkeit im Maschinenbau unterschätzen

------------------
Gruß
Gerd
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pint-royal
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erstellt am: 19. Jun. 2015 17:56    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo,

Ich selbst bin hauptsächlich im Brückenbau tätig (Talbrücken für Straßen und Schienenverkehr).

Die Lastmodelle werden hier auch statische Lastmodelle verwendet, welche mit dynamischen Beiwerten erhöht werden. Bei leichten oder schlanken Konstruktionen sind Schwingungsanalysen durchzuführen (Eigenformen und Eigenfrequenzen).
Im Regelfall erfolgt keine Zeitdiskretisierung. Bei Hochgewschindigkeitsstrecken für den Schienenverkehr kann aber auch dies erforderlich werden. Ist aber, wie gesagt, meistens nicht erforderlich.

Ermüdung und Betriebsfestigkeiten wie in meinen Beitrag weiter oben bereits benannt.

Das alles kann man aber für einen normalen Brückenüberbau auch mit nen Stabmodell erledigen.

Ihr diskretisiert halt einfach viel genauer. Häufig mit Brick- Elementen. Bastelt Modelle mit sämtliche Schweißnähten, Kontaktprobleme usw...

Die Betrachtung mehrachsialer Spannungszustände sind im Bauwesen eher selten. Da  reichen häufig Stab- oder Scheibenelemente.

Ich möchte behaupten mein Wissenstand bzw. FEM (auch wenn andere Programme als im Maschinenbau) ist ziemlich gut.
Spezifische Problemstellungen im Maschinenbau sind mir auch klar. In meinem Masterstudiengang wurde das alles relativ ausführlich erläutert. Jedoch in meinen jetzigen Arbeitsalltag spielt das alles eher eine untergeordnete Rolle.

Würde ich mir zutrauen. Ist jedoch nicht mein Steckenpferd.
Ich kann jetzt jedoch nicht beurteilen wie das im Maschinenbaustudium vertieft wird. Ist ja auch ein recht weites Feld. Und ich denke der Hochschulabsolvent ist auch noch kein ANSYS- Poweruser...
Könnt Ihr mir da noch sagen, mit welchen Wissensstand ein Maschinenbaustudent die Hochschule verlässt?

Von der Normung her kenne ich euer Sicherheitskonzept halt nicht und Lastannahmen ebensowenig.

Erachte ich jetzt allerdings nicht als das Wesentliche Problem, da wie du schon sagst, man eher einen Kenntnistand über die spezifischen Probleme bzw. Versagensformen haben sollte.

In die Normung kann man sich einarbeiten. Kann jedoch auch etwas umständlich sein, sollte aber mit der Zeit werden...

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smittytomcat
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erstellt am: 19. Jun. 2015 20:06    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pint-royal 10 Unities + Antwort hilfreich

Da ich im Brückenbau als Prüfer tätig war und fast die gleichen Brücken später für RoRo Schiffe entworfen habe kann ich nur sagen das sobald das Gewicht minimiert werden muß – bei einer Eisenbahnbrücke sind es nur die Kosten für den verbauten Stahl -  kommt man meistens mit den einfachen Stabmodellen nicht mehr aus, da – jetzt das Pendant zu den „Klapp“-Brücken an RoRo Schiffen - die Probleme gerade an den Verbindungen der Hauptstruktur untereinander oder bei den Anschlüßen von Hydraulikzylindern da sind.  Oder platt gesagt jedes überflüssige Kilo das sich bewegt kostest Geld oder Energie über die Gesamtbetriebszeit (als hätte man zuviel auf den Rippen beim Fahradfahren)
Und ebenso findet man dann das Problem der Lagerlasten und deren Einleitung und schwupps ist man dann teilweise bei Modellen zum Nachweis mit zulässigen Flächenpressungen ……… .
Auch sind die Kraftflüsse sind so leicht darzustellen – nimm dazu mal ein Getrieberad als Beispiel, oder ein Pleuel bei einem großen Dieselmotor.
Das Ding ist nicht unbedingt der Kenntnisstand in der FEM sondern in dem Umfeld in dem man arbeitet. Ich  will Dich nicht entmutigen denn ob Deiner FE-Kenntnisse hast Du schon mal einen Vorsprung. Aber unterschätze nicht die Fülle des Themenkreises Maschinenbaus (ich hab auch blöd geschaut als von passivem und aktivem Erdwiderstand die Rede war und mußte nen Tag opfern um das halbwegs zu kapieren). Schau Dir einfach mal Nachweise von früheren Projekten an und fang einfach an sie nachzurechnen. Wenn Du bei den Belastungen Fragen hast, dann frag einfach Deine Kollegen sofern sie nicht mauern. Aber, ja aber – laß die Verweise auf den Hochbau. Das kommt nicht unbedingt gut an, ebnso wie bei anderen Quereinstiegen.
Also – ran an die Herausforderung.


------------------
Gruß
Gerd
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pint-royal
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erstellt am: 19. Jun. 2015 22:31    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

...ich weiß das Stabmodelle hin und wieder nicht ausreichen. Gerade im Stahlbrückenbau. Ich selbst durfte mal die orthotropen Fahrbahnplatten einer einzuschwimmenden Bogenbrücke mit knapp 300 m rechnen. Oder Taktschiebebrücken in den jeweiligen Bauzuständen während des verschiebens sowie die Systemumlagerungen sowie die Einflüsse infolge Schwinden und , Kriechumlagerungen und so Zeugs rechnen.
Von meiner Arbeitsweise her prüfe ich die Sachen auch relativ kritisch, da gerade sowas wie Kriech- und Schwindverluste oder Systemumlagerungen von den Bauzuständen hin zu einem Eingusssystem mit FEM man zwar vorgeben kann, jedoch wenn man keine Ahnung davon hat, ziemlichen Blödsinn ausrechnen kann. Also hier vertraue ich nach wie vor auf mechanische Modelle welche ich auch noch so auf Plausibilität prüfen kann.
Und das in Lasteinleitungsbereichen die Bernoulli Hypothese nicht mehr gilt sondern das ein Diskontinuitätsbereich wissen Bauingenieure schon auch. Aber wie gesagt warum soll man bei einem normalen Spannbetonplattenbalken ein unnötig aufwendiges Modell produzieren, wenn man in den Regelbereichen mit einem Stabmodell hinreichende Ergebnisse erhält. Dieser Ansatz is ja allg. gültig. Nur Ihr müsst halt Aufgabenspezifisch noch mehr ins Detail gehen.
Also es ist nicht so als ob ich nur mit Stahlbetondecken im Hochbau zu tun habe. Dies ist aber eben auch ein wesentlicher Teil meiner bisherigen Arbeit. Ich erwähne es deshalb um auf die kleinen Unterschiede hinzuweisen.
Bitte die Bauingenieure auch nicht so herabwerten als ob die nur wissen wie Mauerwerk funktioniert.

Aber könnte mir jetzt bitte nochmal jemand nen Tipp geben wo ich mal ein paar (realistische) Ansätze  oder Tarife für meine Gehaltsverhandlungen finden kann. Oder jemand mal schreiben wo die Durchschnittsgehälter eines Berechnungsingeneurs im süddeutschen Raum so liegen können.

Schönen Gruß

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Rainer Schulze
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erstellt am: 20. Jun. 2015 08:48    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pint-royal 10 Unities + Antwort hilfreich

>>Und ich denke der Hochschulabsolvent ist auch noch kein ANSYS- Poweruser...
>>Könnt Ihr mir da noch sagen, mit welchen Wissensstand ein Maschinenbaustudent die Hochschule verlässt?

Das ist ja wohl individuell sehr unterschiedlich.
Schau mal, welche Fragen Studenten hier in den Foren stellen.
Manche betreiben tatsächlich wissenschaftliche Arbeit - andere merken erst bei der Abschlussarbeit, dass man FEM und die Handhabung von ANSYS nicht in 3 Tagen lernen kann.

>>Tip ... Gehaltsverhandlungen

Such doch einfach mal im Internet: "gehaltsvergleich berechnungsingenieur"

http://www.absolventa.de/jobs/channel/ingenieure/thema/berechnungsingenieur-gehalt
Das Einstiegsgehalt für einen Berechnungsingenieur hängt von der Branche ab, in welcher der Berufseinstieg gelingt. Das Gehalt in der Maschinenbau-Branche bewegt sich als  Berechnungsingenieur zwischen 38.000 und 49.000 Euro im Jahr (Durchschnitt: 44.000 €); das Gehalt im Anlagenbau liegt mit einem Durschnittlohn von 42.000 Euro leicht darunter.

http://www.absolventa.de/jobs/channel/ingenieure/thema/maschinenbau-bewerbung
Tipps für die Bewerbung im Maschinenbau

http://www.gehalt.de/einkommen/suche/Berechnungsingenieur-FEM
http://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Berechnungsingenieur-Berechnungsingenieurin-Fahrzeugtechnik
http://www.gehalts-check.de/berufe/b/berechnungsingenieur-fahrzeugtechnik.html
...
...

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Rainer Schulze

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pint-royal
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Hallo und danke für die Tabellen.
Bin auch noch auf folgende gestoßen:
http://www.engineering-igmetall.de/sites/default/files/2013-2014-Ingenieurgehalter-Bayern.pdf

Da gibt es noch eine Tabelle was Ingenieure nach Branche im Schnitt verdienen. Dort lese ich Median Bauingenieur = 3764 Euro.
Dies kann ich so bestätigen und entspricht im Wesentlichem auch in etwa meinem Gehalt.

Bei Maschinenbau lese ich in der gleichen Tabelle Median = 4775 Euro.
Was jetzt ja schon deutlich höher ist.

Weiter oben steht dann noch eine Tariftabelle mit Entgeltgruppe 12 Stufe B für Ingenieure. Da gibts dann noch einmal mehr...
Was bedeutet Stufe B? Wieviel Berufserfahrung hat man da?

Vergleiche ich nun die Angaben aus deinen Links erkenne ich jedoch keine so gravierenden Unterschiede zwischen Bau und Maschinenbau.
http://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Berechnungsingenieur-Berechnungsingenieurin-Fahrzeugtechnik
Sicher nach oben ist etwas mehr Luft bei euch.

Werde also mal meine Vorstellung benennen, und dann sehe ich schon wo die Reise hingehen könnte.

Schönen Gruß

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