Gibt ja auch nicht gerade wenige Studiengänge dort:
https://www.studium.at/studieren/innsbruck
Zu meiner Zeit kostete das Studentenzimmer 5 Minuten Fußmarsch neben der Hochschule in einer größeren Stadt satte 65 Mark einschließlich Nebenkosten. Man studierte – Maschinenbau, im naiven Glauben mit noch nichtmal 18 Jahren, mit guten Noten hinterher auch einen Job zu bekommen. Denkste.
Es blieb nur der fachfremde Quereinstieg, längst Asien, dem auch meine ganzen Patente gehören und was ich auch ganz gut finde. Und was es mir auch erlaubt, wieder zuhause im Grünen und nicht mehr zur Miete zu wohnen. An das Denken in Zehntel-Nanometern gewöhnt man sich.
Auch die nächste Stadt ist eine Unistadt, entsprechend dort der Wohnungsmarkt, man dachte nur an das Image als Unistadt und nicht an die Infrastruktur. Hier studiert, wer es sich leisten kann. In meinem Zweifamilienhaus könnten schon Studiker wohnen, würden sicher auch nicht stören, weil ich eh kaum mehr hören kann.
Zuerst durfte man nicht vermieten – die Heizung war zu alt. Die ist jetzt neu, wobei man drauf achtete, das zu machen, wovon Mainstreammedien und Politik abrieten. Und zudem ist man ein paar Kilometer zu weit in der Prärie, ohne Auto geht da nichts mehr. Ein Investor in der Stadt hat einen Haufen kleine Wohnungen jetzt halbfertig stehen lassen. So drängt sich alles in die Stadt, die auch nicht genug Parkplätze hat, weil neben der Uni auch noch ein Klinikum ist. Und wenn die Klimakleber auch nur eine Kreuzung abdichten...
Jetzt suchen sie Unterkünfte für die Flüchtlinge, die die Situation zusätzlich verschärfen.
Ob das in Innsbruck alles soviel anders ist?
Und die Studiererei erfüllte bei mir auch nicht ansatzweise die Erwartungen. Man nahm es hinterher selbst in die Hand, vor allem fehlten Elektronik und Software komplett, damals noch in den Startlöchern, damals hatten Disketten noch das 8-Zoll-Format, es gab Lochkarte und Lochstreifen.
Ein Fernlehrgang nach dem anderen, damit man hinterher auch ein nutzloses „Zertifikat“ hatte. Heute braucht‘s auch das nicht mehr.
Denn jetzt – kommt schon die Rente. Maschinenbau macht man meist abends am 43-Zoll-Monitor, die Augen sind nicht mehr so gut, die Buchstaben und den Mauszeiger, man braucht sie ein wenig größer. Die Workstation, von denen man längst gut hundert hat, hat zwei XEONs und auch 64GB RAM. Und – ist 18 Jahre alt. Irgendwie wurde sie jedes Jahr ein Jahr älter. Inventor ist nicht mehr, das verunglückte Lizenzsystem wollte ich wegen des teuren CAM nicht mitmachen. Ausserdem mag ich PDM nicht so gern, weil ich es ja im Job seit Jahren täglich live erlebe. Konstruktionskopie mitsamt CAM geht auch mit CTRL-C und CTRL-V, wozu den ganzen Zirkus.
Natürlich macht man altersbedingt jetzt im Job auch mehr CAD. Aber man fährt schon in ruhigeren Gewässern, meist die Sachen, wo man tüfteln muß. Und von dem, was ein Tüflter braucht, haben die externen EDV-CAD-Betreuer wohl überhaupt keine Ahnung.
Der Neubau für meine Fertigung „danach“ steht bereits, zum Glück hat man mit dem Bau zeitig genug angefangen, als es noch keinen Fachkräftemangel gab, der kam ja sehr überraschend.
Man realisiert die Jugendträume, deretwegen man zum Schlusse kam, studieren zu müssen und vier Jahre in der spartanischen Studentenbude mit allen Einschränkungen zubrachte.
Trotzdem, irgendwie ist die Studentenzeit auch eine schöne Zeit. Rückblickend. Wenn keine Prüfungen mehr anstehen. Jeden Tag eine.
Wünsche auch viel Vergnügen dazu. Und rechtzeitig für genug Vitamin-B sorgen, sonst hat man es hinterher nicht.
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