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Thema: Praxisfrage Schweißen (4704 mal gelesen)
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chickenhuhn Mitglied
Beiträge: 150 Registriert: 29.10.2009
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erstellt am: 23. Jul. 2010 13:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich habe mal eine Frage an die Praktiker, da ich in der gängigen Maschinenelementen-Studentenliteratur nichts gefunden habe. Da werden immer nur Werkstücke gleicher Dicke senkrecht aufeinander geschweißt Daher brauche ich eure Hilfe. Anhand des angehängte Bildes möchte ich mein "Problem" vereinfacht darstellen. Das Vierkant-Profil soll an das Blech geschweißt werden. Es gibt keine dynamischen oder grossen Belastungen. Es soll ohne grossen Aufwand günstig gefertigt werden. Einzige Forderungen sind:
1. die obere Fläche soll nach dem Schweißen nachbearbeitet werden und eben sein (abschleifen, vll reicht auch flexen) 2. --gestrichen--
Jetzt frage ich mich, ob man in der Praxis den Vierkant oben 30°, ca 5mm lang anfast und dann eine HV-Naht setzt. (A) Oder braucht es einen Stegabstand z.B. wie in den Varianten B und C? Unten soll einfach eine unterbrochene Kehlnaht gesetzt werden und links und rechts einfach nur einmal drübergebraten. Dabei gehe ich natürlich davon aus, dass Variante A durchführbar ist. Wäre klasse, wenn mir da jemand Auskunft geben könnte. Besten Dank - Christoph [Diese Nachricht wurde von chickenhuhn am 23. Jul. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Megaron Mitglied Ingenieur
Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
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erstellt am: 23. Jul. 2010 13:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für chickenhuhn
Zitat: Original erstellt von chickenhuhn: 2. diese obere Naht soll gegenüber einem geringen Überdruck (0,5bar) dicht sein.
0,5bar was? ------------------ Perfection is our goal. Excellence will be tolerated. Thank you for your understanding. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
chickenhuhn Mitglied
Beiträge: 150 Registriert: 29.10.2009
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erstellt am: 23. Jul. 2010 14:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: 0,5bar was?
Habe mich da ungünstig ausgedrückt und hätte das eigentlich weglassen können. Zwischen oben entstandener ebenen Fläche und einer Abdeckung soll eine Weichstoffdichtung. Das muss dicht sein und das wird es ja, wenn die Fläche eben ist. Daher streiche ich die Forderung mal aus dem Anfangsthread. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Megaron Mitglied Ingenieur
Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
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erstellt am: 23. Jul. 2010 14:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für chickenhuhn
So ganz verstehe ich nicht den Unterschied zwischen deiner Var A und C. Wenn du mit Verzug kein Problem hast, kann das so funktionieren. Vielleicht wäre es ja eine Alternative, es so wie in meiner Skizze zu machen. Das spart dann auch die Nachbearbeitung. ------------------ Perfection is our goal. Excellence will be tolerated. Thank you for your understanding. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
chickenhuhn Mitglied
Beiträge: 150 Registriert: 29.10.2009
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erstellt am: 23. Jul. 2010 14:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Megaron, das wäre eine gute Alternative. Vielen Dank! Zitat: Megaron schrieb: So ganz verstehe ich nicht den Unterschied zwischen deiner Var A und C
In der Variante C gibt es eine fest definierte Spaltbreite. Bei A liegen die Teile direkt aneinander. Genau die Frage stellt sich mir auch bei deinem Vorschlag. Sollte sich zwischen Vierkant und Blech ein definierter Spalt befinden, oder sollen die Körper dicht aneinander liegen? Das ist ja entscheiden für die hinterher tatsächlich entstehende Höhe des geschweißten Teils. UND bei deinem Vorschlag ist es dann natürlich doch wieder relevant, dass die Naht dicht ist, denn von einer Seite wird dieser 0,5bar Überdruck herrschen. Aber ich denke mal, das sollte kein Problem sein. Grüße - Christoph Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Marco Gödde Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 421 Registriert: 04.12.2008 Dell Precision Tower 7810 Windows 10 64bit Intel Xeon E5-2637 v3 @ 3,5GHz 16GB RAM Nvidia Quadro K1200 Inventor Professional 2017 Vault Professional 2017
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erstellt am: 26. Jul. 2010 08:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für chickenhuhn
Hallo Christoph, Auf Deiner Zeichnung hast Du für die Stirnseiten eine Bördelnaht angegeben. Die ist gelinde gesagt Quatsch. Eine I-Naht wäre hier richtig. Ich vermute mal, das Du Dich bei der Auswahl des Symbols einfach nur verklickt hast. Eine I-Naht wäre auch noch eine Möglichkeit für die lange Seite. Von Deinen drei Vorschlägen macht nur die Variante A wirklich Sinn und ist auch am einfachsten zu realisieren. Wenn nichts dagegenspricht, würde ich Dir aber auch den Vorschlag von Megaron ans Herz legen. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 26. Jul. 2010 08:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für chickenhuhn
Zitat: Original erstellt von chickenhuhn: ...braucht es einen Stegabstand z.B. wie in den Varianten B und C?...
So einen Abstand braucht man hauptsächlich, wenn man mehrere Bauteile aneinandergereiht verschweissen wollte. Wenn da jedes BT spaltfrei genau auf Mass zugeschnitten und aneinadergereiht würde, wäre die BG in Summe zu lang. Für den hier beschriebenen Fall macht mir ein Spalt keinen Sinn. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
thomasacro Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur Anwendungsberater
Beiträge: 3719 Registriert: 12.05.2004
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erstellt am: 26. Jul. 2010 08:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für chickenhuhn
Hallo chickenhuhn Auch ich würde Variante A favorisieren. Ist einfach und sinnvoll. Bei anderen Fügeverfahren, wie kleben oder löten würde ich auch über die anderen Lösungen nachdenken, weil durch die kapillarwirkung das Fügematerial eindringen kann und eine größere Klebefläche bilden würde. Variante B würde beim Schweissen nichts bringen, da der kleine Absatz eh schnell weggebraten ist. Dadurch haste dann auch Variante A "erstellt". C bringt meines erachtens auch nichts, da du den Schweißzusatz nicht in die Lücke bekommst. Und wenn, musst du eine so hohe Temperatur einbringen, dass sich das Blech auflöst. ------------------ gruß, Tom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
schimme Mitglied
Beiträge: 278 Registriert: 01.11.2006 Intel i7 4x4,6Ghz|Win7x64|6GB Ram|Catia V5R19SP2|GTX 285
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erstellt am: 28. Jul. 2010 13:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für chickenhuhn
A Wenn du nen guten Schweißer hast (wirst ja wohl MAG nehmen oder?) brauchste auch fast nicht schleifen danach. Warum man allerdings das Teil so konstruiert das die Naht genau auf der Dichtfläche liegt...naja... Und ne 30° Fase schreit nach Bindefehlern bei einer HV Naht... Und deine Kehlnaht unten brauch tnoch ein a-Maß...würd ich reichlich a3 machen in einer schönen flachen Strichraupe mit MAG schimme [Diese Nachricht wurde von schimme am 28. Jul. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
chickenhuhn Mitglied
Beiträge: 150 Registriert: 29.10.2009
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erstellt am: 30. Jul. 2010 13:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich danke euch für eure Antworten! Ich werde den Vorschlag von Megaron umsetzen. Allerdings dazu jetzt noch eine Frage, auch wenn sie mich als totalen Schweiß-Praxis-Honk outet. Dazu wieder ein Beispielbildchen Vierkantmaße sind vorgegeben, genauso wie die Blechdicke. Die Gesamthöhe des Bauteils auch. Meine Frage ist es, wie in der Praxis jetzt die Höhe des Blechzuschnitts sein muss, damit auch wirklich die 75mm plus/minus Toleranz rauskommt. Können die BTe direkt an einander liegen? (folglich: Blechhöhe 50)Oder benötigt die V-Naht einen Stegabstand? Kann man die Kehlnaht dann trotz Abstand der beiden BTe setzen? Vielleicht hat ja jemand Erbarmen mit mir und klärt mich auf. Vielen Dank! Christoph
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schimme Mitglied
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erstellt am: 02. Aug. 2010 18:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für chickenhuhn
Wieso bist du blos so scharf auf die V-Naht? Mach doch einfach zwei Kehlnähte und fertig. keine Vorbereitung... keine Nacharbeit... wesentlich schneller... Die Teile legst du dann entweder direkt aneinander oder, wenn du besonders schönen Einbrand bei der Wurzel willst, nimmst du zwei M6 Unterlegscheiben und nimmst die beim Heften als Abstandshalter (danach wieder rausnehmen!)... Wenn du eng mit den Toleranzen liegst würd ich die Teile aufeinander legen, bei den mini Teilen hält das auch so... denkt schimme
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chickenhuhn Mitglied
Beiträge: 150 Registriert: 29.10.2009
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erstellt am: 02. Aug. 2010 19:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo schimme, vielen dank für deine Geduld Ich bin so scharf auf die V oder I-Naht, weil ich eine ebene Fläche brauche um eine Art Wanne anzuschweissen. Habe nochmal ein Bild angefügt, in dem ich auch die ungefähren Abmessungen eingetragen habe. Ist natürlich alles nur vereinfacht, aber um diese grobe Größenordnung handelt es sich. Somit ist die Frage nach der V-Naht immer noch aktuell. Grüße, Christoph EDIT: Die fehlende Tiefe beträgt ca 530mm. [Diese Nachricht wurde von chickenhuhn am 02. Aug. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
schimme Mitglied
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erstellt am: 02. Aug. 2010 19:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für chickenhuhn
Ich würde trotzdem zwei Kehlnähte machen und lieber deine Wanne oben ausklinken und ebenfalls alles mit Kehlnähten anschließen. Blechzuschnitt is sicher schneller als Nahtvorbereitung und es gibt keinerleih Nacharbeit... Es lebe die Kehlnaht schimme
[Diese Nachricht wurde von schimme am 02. Aug. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
chickenhuhn Mitglied
Beiträge: 150 Registriert: 29.10.2009
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erstellt am: 02. Aug. 2010 19:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Geht das mit der doppelten Kehlnaht denn auch, wenn die Wanne mit der "Seitenwand" oben planar sein soll und die Wanne komplett dicht zur Wand sein soll. Dann würden sich ja zwei Kehlnähte im 90°Winkel schneiden. Haut das hin? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
schimme Mitglied
Beiträge: 278 Registriert: 01.11.2006 Intel i7 4x4,6Ghz|Win7x64|6GB Ram|Catia V5R19SP2|GTX 285
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erstellt am: 02. Aug. 2010 20:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für chickenhuhn
Die Kehlnächte können sich doch schneiden wie sie wollen, man kann ja auch um Ecken schweißen... Du musst natürlich für die Doppelkehlnahtlösung deine Wanne oben so ausklinken das das Vierkant sauber reinpasst. Dann schweißt du einfach schön rundum alles zusammen (außer natürlich oben wo deine Dichtfläche ist) und fertig. Aber mal was anderes: hast du denn bedacht das deine Wanne oben auf der Dichtfläche nen Spalt zum Vierkant haben wird? Solltest du bedenken bevor was undicht ist...Vielleicht ist das ja egal, ich kenne die Funktion nicht... schimme
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chickenhuhn Mitglied
Beiträge: 150 Registriert: 29.10.2009
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erstellt am: 02. Aug. 2010 21:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Nee, das ist leider nicht egal. Da muss ich nochmal drüber nachdenken. Dachte, dass es da sicherlich irgendwelche Dichtungsmittel gibt, die man da reinpacken kann. Oder doch schweissen und überarbeiten. Das Blech wird in Wirklichkeit oben an der Dichtfläche noch einen 90° Winkel nach außen machen, so dass die Dichtfläche oben eine Breite von 20mm hat. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |