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Autor Thema:  Schweißen von Titan (5819 mal gelesen)
Leo Laimer
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erstellt am: 24. Sep. 2009 08:11    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo Freunde,

Das ist mehr eine theoretische Frage, aus reinem Interesse gestellt:
Wie werden (kleine) Teile aus Titan geschweisst? Was kann da schief gehen?
Ich hab' hier ein Brillengestell aus Titan, da brechen immer wieder die Bügel einfach ab, ganz knapp an der Schweisstelle, einfach so, ohne nennenswerte Belastung.
Es handelt sich höchstwahrscheinlich um einen Verfahrensfehler (ich krieg's auch jedesmal anstandslos ersetzt), es würde mich halt interessieren was da los sein könnte?

------------------
mfg - Leo

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Fyodor
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erstellt am: 24. Sep. 2009 08:31    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Leo Laimer 10 Unities + Antwort hilfreich

Ist das wirklich Titan oder doch eher Titanflex?

Titanflex wird meines Wissens nach gar nicht geschweißt, sondern gelötet. Brillengestelle werden überhaupt eher gelötet als geschweißt. Aber Titan habe ich bisher weder gelötet noch geschweißt.

So kleine Teile müßten aber, unabhängig vom Material, wahrscheinlich lasergeschweißt werden.

------------------
Cheers,
    Jochen

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Leo Laimer
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erstellt am: 24. Sep. 2009 09:12    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Man nennt es umgangssprachlich Titan, was es genau ist ist wahrscheinlich Herstellergeheimnis.
Das Gestell ist an dieser Stelle ganz sicher geschweisst, nicht gelötet. Mit etwas Phantasie glaubt man klitzekleine Verformungen wie vom Punktschweissen zu erkennen.

------------------
mfg - Leo

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schimme
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erstellt am: 24. Sep. 2009 18:08    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Leo Laimer 10 Unities + Antwort hilfreich

Also für den Fall das es wirklich Titan ist könnte man das mit Micro-WIG ohne Probleme schweißen, ebenso mit Laser oder Elektronenstrahl. Grundsätzlich kann man sagen, dass Titan beim Schweißen ähnlich zu behandeln ist wie austenitische Stähle. In der WEZ bildet sich, ebenfalls ähnlich dem Stahl, ein mehr oder weniger martensitisches Gefüge. Allerdings ist dieses nicht Hart und spröde, sondern weich.

Es muss aufgrund extremer Affinität zu Gasen (N, H, O) bei hohen Temperaturen sehr auf genügenden Schutz durch inerte Gase oder Vakuum geachtet werden bis eine kritische Temperatur von etwa 250-300°C unterschritten ist. Wird dem nicht Folge geleistet, ist ein Festigkeitsverlust bis zu 100% keine Seltenheit. Titanteile die beim Schweißen Anlauffarben bekommen sind unwiederbringlich Schrott da die gebildeten Oxide (wozu auch die Anlauffarben auf der Oberfläche zählen) nicht wieder rauszubekommen sind. Natürlich kann man die Anlauffarben wegbeizen...aber die eingelagerten Oxide bleiben wo sie sind, nämlich im Gefüge.


mfG
schimme

[Diese Nachricht wurde von schimme am 30. Sep. 2009 editiert.]

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Leo Laimer
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erstellt am: 25. Sep. 2009 06:59    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Danke schimme.
Ich hab' den Verdacht dass beim Schweissverfahren irgendwas mit dem Schutzgas nicht ganz OK war und sich dadurch irgendwie eine "morsche" Stelle bildet unmittelbar neben der Schweissnaht.

------------------
mfg - Leo

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schimme
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erstellt am: 25. Sep. 2009 20:36    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Leo Laimer 10 Unities + Antwort hilfreich

Wie gesagt, Titan ist da echt empfindlich gegen Störungen der Schutzatmosphäre. Um mal ne praktische Vorstellung zu geben: wenn man es mit WIG schweißt und einen Meter neben dem Prozess einer SEHR langsam vorbeiläuft war es das schon...

Da du klitzkleine Abdrücke erkennen konntest soll mal noch gesagt sein, dass auch einige Pressschweißverfahren für Titan geeignet sind.

*EDIT*

Ich habe nochmal nachgedacht und ein weiterer Punkt der mir einfällt ist die Gasqualität. Für Sondermetalle wie Titan, Niob Zirkon usw. ist hochreines Inertgas, am besten Argon, erforderlich. Hochrein heißt hier eine Reinheit von wenigstens 4.8 was soviel bedeutet wie 99,998% Argonanteil im Gas. Für herkömmliches WIG reicht auch 4.6 aus und es könnte sein das der mäßig bewegte Schweißer denkt das ja zwischen 4.6 und 4.8 kein großer Unterschied ist. Dem ist leider nicht so, denn zwischen 4.6 und 4.8 liegt ein Reinheitsunterschied von 50%!

kleine Rechnung:

4.6: 99.996% --> 40ppm Verunreinigung
4.8: 99.998% --> 20ppm Verunreinigung

Verbesserung also 50%

mfG
schimme

[Diese Nachricht wurde von schimme am 30. Sep. 2009 editiert.]

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