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Thema: Zuschnitte für Kantteile (2864 mal gelesen)
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GRM Mitglied CAD/PDM-Administrator / Konstrukteur Maschinenbau
Beiträge: 272 Registriert: 02.06.2005 HP Z440, Xeon, 32 GB RAM, Quadro M4000; Windows7-64; AIP2020; Vault Professional 2020
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erstellt am: 30. Okt. 2013 14:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, wir haben gerade wieder mal eine Diskussion mit unserem Fertiger (Laserschneider und Abkanter) bezüglich der Abwicklungslängen die Inventor ausspuckt. Wir arbeiten im Inventor mit der hinterlegten k-Faktor Tabelle nach DIN 6935. Die Biegeradien sind entweder scharfkantig (R=0,01) oder Radius=Wandstärke definiert. Nun meint der Fertiger, ob wir uns nicht über den Biegeradius an die tatsächlich Wert (seiner Maschine) annähern könnten? Das heißt: Für jede Blechstärke einen definierten Biegeradius. Weiters wäre dies wohl für Stahlblech, Niro- und Alublech zu definieren. Problem ist natürlich, dass wir mehrere Fertiger haben, für die diese Annäherung ebenfalls passen müsste! (Anderes Schwert, Prisma, ....) Wie macht Ihr daß, müssen die Fertiger die Zuschnittlängen selbst anpassen? Schickt Ihr die Zuschnitte üerhaupt zum Fertiger? Bitte um Eure Erfahrungen und Lösungen zu dieser Thematik? Gruß und Dank Markus ------------------ Gruß Markus
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alex Mitglied Produktentwicklung / Produktmanagement / Dipl.-Ing. (FH)
Beiträge: 788 Registriert: 25.07.2000
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erstellt am: 30. Okt. 2013 14:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für GRM
Hallo Markus, in der Regel modeliere ich meine Teile mit Biegeradius = Blechstärke, sofern das Material das zulässt. Auf der Zeichnung ist dann die Abwicklung nur zur Info drauf. In unserer Firma gelten die Maße für das Fertigteil. Die Abwicklung ist nur ein Hilfe um eventuell Kosten zu schätzen. Unterschiedliche Biegeradien für Kanten / Biegen modelieren wir nur in Ausnahmefällen wo das funktional erforderlich ist. Ansonsten hat der Zulieferer die Abwicklung vom Fertigteil selbständig zu erstellen. Eine Variantenkonstruktion für alle möglichen Zulieferer machen wir nicht. Gruß Alex
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JochenM Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 540 Registriert: 11.11.2003 Win7Pro SP1
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erstellt am: 30. Okt. 2013 15:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für GRM
Hallo Markus, auch bei uns gelten die Maße des Fertigteils als verbindlich. Wir haben einen "Hauptlieferanten", der uns ca. 75% aller Blechteile fertigt. Dessen Abzugswerte haben wir in Tabellen gepackt, die unser CAD verarbeitet und den Zuschnitt berechnet. Dieser kommt bemaßt auf die Zeichnung. Bei diesem Lieferanten passt dann auch fast immer Alles. Fertigt ein anderer Lieferant, muss er den Zuschnitt entsprechend seiner Maschinen korrigieren. Sicher ist die Berechnung des K-Faktors in der DIN 6935 beschrieben. In der Praxis gelten aber noch viele Faktoren, die sich nicht berechnen lassen: Biegeverfahren, Werkzeugform und -abmessung, selbst Maschinentyp und -Hersteller, dazu Toleranzen im Halbzeug, Walzrichtung ...
------------------ Gruß Jochen __________________ Technik lässt nicht mit sich spaßen ... Techniker schon! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
Beiträge: 1064 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
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erstellt am: 30. Okt. 2013 16:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für GRM
Hi, Den Kantradius nach 6935 sind eher Richtwerte. Obwohl wir gemeinsam mit der Fertigung eine relativ genaue Tabelle zur Erzeugung der Abwicklungen erstellt haben, passen die Kanter das bei komplizierteren Kantteilen an. Das bekommen die direkt hin, weil die genau wissen wo und wann das mit unserer hinterlegten Tabelle CAD 'Fehler' macht. Ein Fremdfertiger wird die Abwicklungen immer korrigieren müssen. Daher ist es nicht verkehrt, wenn der K-Faktor mit dem die Abwicklung auf der Zeichnung erstellt wurde angegeben ist. Handelt es sich um 0,5-20mm Bleche, kommt man im Mittel bei St mit Kantradius=Biegeradius und einem K-Faktor von 0.325 ganz gut hin. Grüße, Gollum ------------------
'Wir leben in Zeiten epochaler Veränderungen.' - Angela Merkel, 2011 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3576 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2021/2022/2023 AutoCad Mechanical 2021 WIN10-64 32 GB WIN11-64 16GB Spacemouse Enterprise
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erstellt am: 30. Okt. 2013 18:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für GRM
Zitat: Original erstellt von GRM: Wie macht Ihr daß, müssen die Fertiger die Zuschnittlängen selbst anpassen?
Im Regelfall schon. Nur ausnahmsweise werden Abwicklungen ganz speziell auf eine Werkzeugpaarung abgestimmt. Natürlich muss das dann explizit in der Fertigungszeichnung dargestellt werden.
Zitat: Original erstellt von GRM: Schickt Ihr die Zuschnitte üebrhaupt zum Fertiger?
Fast immer, jedoch manipulieren wir Abwicklungskonturen schon von vorneherein so, das kein Ausschuß durch Schrägeinzug o.ä. beim Abkanten erfolgt. Der Fertiger bekommt aber auch immer die Zeichnung bzw. Maße des Fertigteils zusammen mit dem Hinweis, dass die Abwicklung an die vorhandenen Maschinen angepasst werden muss. Andreas
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ThoMay Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 5242 Registriert: 15.04.2007 SWX 2019 Windows 10 x64
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erstellt am: 31. Okt. 2013 05:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für GRM
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Bernfried Epting Mitglied Konstruktion Sys-admin CAD (ME10 SWX)
Beiträge: 383 Registriert: 06.11.2000
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erstellt am: 31. Okt. 2013 09:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für GRM
Zitat: Original erstellt von ThoMay: Hallo und einen guten Start in den Tag Markus.Wenn wir denn dann Blechbiegteile haben, dann, wie schon weiter oben geschrieben, Zeichnungsmaße => Fertigmaße. Also so wie wir das Teil geliefert haben wollen. Und nicht anders. die Abwicklung wird zwar auch auf derZeichnung dargestellt, erhält aber den Text====> Da die Maschinenfaktoren von Maschine zu Maschine abweichen, müste ich von Fertiger zu Fertiger sonst die Zeichnung ändern <===== vergiss es. Gruß ThoMAy
Genau so machen wir es auch. Maßgeblich ist die Fertigteilzeichnung, und nach der prüft auch der Wareneingang. Die Abwicklung ist zur Info und der Fertiger muss das auf seine Maschinen anpassen. Wenn er das nicht kann oder nicht richtig macht, hat er Probleme mit der Maßhaltigkeit am Fertigteil und bekommt u.U. die Teile zurück auf seinen Hof. ------------------ Gruß Bernfried CSWP http://www.leipold.com Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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