Autor
|
Thema: Plasmaschneiden allgemeine Fragen, Erfahrungen, Dünnblech (13737 mal gelesen)
|
PeppyTrain Mitglied Selbständig
Beiträge: 231 Registriert: 09.10.2006
|
erstellt am: 24. Sep. 2009 18:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo beisammen Ich suche Erfahrungswerte bei Plasmazuschnitten an dünneren Blechen (unter 6mm) Hintergrund: Wir verarbeiten Blech - meist Einzelanfertigungen oder Kleinstserien, alles in Edelstahl (1 - ... - 6 mm). Bisher lasse ich die Teile die für die Schere ungeeignet sind vom Laserbetrieb anfertigen und - was für unsere Presse zu lang, dick, .. ist - teilweise auch abkanten. Nun ist die Lieferzeit, Logistik (sperrige Bleche mit Spedition ...) immer wieder ein Ärgernis. Außerdem kann ich dem Laserbetrieb schlecht sagen wann er Blech ins Lager packen soll damit ich dann günstiges Vormaterial habe Nun die Überlegung: Momentan bekommt man relativ günstig (zB) Kjellberg-Anlagen und kleinere CNC-Tische auf dem Gebrauchtmarkt. Wer hat Erfahrung mit Plasmazuschnitten an dünneren Blechen (<6mm) Was gibt´s an Für und Wieder zu berichten? Wo würdet Ihr die Grenzen der Technik sehen? Gibts nützliche Links? Andi
------------------ Alles, was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, daß sie es von anderen haben wollen. (Adenauer) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
matrot Mitglied
Beiträge: 4 Registriert: 12.05.2009 Cpu Intel Core 2 Quad Q9300 3,00GHz Arbeitspeicher 8GB Nvidia GeForce 8800GTS SpaceNavigator Pe Windwos 7 / Ultimate 64 Bit Autodesk invetor 2009
|
erstellt am: 24. Sep. 2009 20:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für PeppyTrain
hallo also ich hab jetzt nicht die Ahnung von Feinblech schneiden in edelstahl mit Plasma. bediene aber eine cnc plasmaanlage und hab schon da so einiges mit bekommen. zu deiner frage die so nicht einfach zu beantworten ist, da es mehrere Faktoren gibt, die das ergebnis beim plasmaschneiden stark beeinflussen. also 1 , das wo ich denke das wichtigste ist, ist die Form und Art (viele Löcher, kleine Löcher, ausenkonntur mit vielen Ecken usw) die die genauigkeit eines teiles stark beeinflussen. da der plasma doch schon etwas wärme in den stahl einbringt. (sollte es da dann nicht so auf die 10tel ankommen und wenn auch die Geometrie nicht so genau sein muss, kann Plasma eine alternative sein) neue Anlagen sind da schon sehr viel besser geworden als die älteren bj. dann kleine Löcher sind nicht so Plasma geeignet sage ich mal so, da der plasmastrahl etwas nachzieht und dadurch sehr kleine Radien und Löcher nicht so sauber geschnitten werden. dann sollte man auch drauf achten die richtigen verschleissteile zu verwenden (Elektrode, schutzkappe usw) die für edelstahl gedacht sind, da dann der Anlauf( weis nicht ob das der Fachausdruck da für ist) sehr gering bis gar nicht da ist. hoffe es hilft dir etwas. mfg Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3576 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2021/2022/2023 AutoCad Mechanical 2021 WIN10-64 32 GB WIN11-64 16GB Spacemouse Enterprise
|
erstellt am: 26. Sep. 2009 11:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für PeppyTrain
Moin Andi! Meine Erfahrungen in Sachen Plasmazuschnitt habe ich durch die Verwendung eines handgeführtsen Gerätes gesammelt. Die verarbeiteten Blechstärken lagen zwischen 1mm bis 8mm, wobei der dünnere Bereich überwog. Die grössten Nachteile der Plasmaschnitte im Vergleich zum Laserschnitt sind: --> wesentlich grössere Schnittbreite --> Schnittkanten sind wesentlich unsauberer (gröber) und schiefer --> die Masshaltigkeit ist schlechter Als die Lasertechnik sich damals durchsetzte, haben wir alle laut gejubelt: Eine Sauberkeit und Präzision, die ohne weitere Nacharbeit verbaut werden konnte. Dem ist ein plasmageschnittenes Bauteil in jeder Beziehung unterlegen, ein solches Gerät anzuschaffen lohnt sich meiner Meinung nach nur noch dann, wenn nicht gewinnbringend gearbeitet werden muss. Wir haben in meiner Firma auch eine Drehbank und eine Fräse, die vom technischen Stand den 80er Jahren zugeordnet werden könnten. Damit ist es möglich, Kleinigkeiten mal eben zu fertigen, aber nicht konkurrenzfähig zu einem zeitgemäss ausgestatteten Fertigungsbetrieb. Das Plasmaschneiden von dünnen Blechen ist in der heutigen Zeit nicht mehr zu empfehlen. Gruss Andreas
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
PeppyTrain Mitglied Selbständig
Beiträge: 231 Registriert: 09.10.2006
|
erstellt am: 26. Sep. 2009 12:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Andreas, eine alte Handplasma haben wir auch - für 2-6 mm mal eben einen Runden Ausschnitt zu erstellen und ein Rohr einzuschweißen - das funktioniert (mit dem richtigen Mann an Maschine und Schweißbrenner) auch recht gut. Nun handelt es sich dabei um ein uraltens Messer-Griesheim-Gerät - eben für Handbetrieb. Was mich interessiert ist der Einsatz auf 1-6mm maschinengeführt. Derartige Lösungen sind inzwischen (1500x3000 - 2000x4000) für unter 20 TEU zu kriegen wenn man mit etwas Geduld den Gebrauchtmaschinnmarkt beobachtet. Wenn ich mit einer solchen Investition die berühmten 80% abdecken könnte ohne wesentliche Mehrarbeiten wäre ich einen riesigen Schritt weiter. Wohlgemerkt: es handelt sich bei unseren Tilen meist um Einzelstücke oder um Kleinstserien von bis zu 20 Stück. Da schlägt das Handling mehr zu Buche als ein kurzer (!) Säuberungsvorgang an der Schnittkante. Speziell bei uns kommen 99% aller Bauteile nach Bearbeitung in ein Beizbad - also wären entsprechende Oberflächenbeeinträchtigungen kein so arg gravierendes Problem. Laseranlagen sind für einen kleinen Betrieb nicht wirtschaftlich zu nutzen - die müssen sicher mind. 2-schichtig laufen. und eben auch VIEL zu teuer für einen Kleinbetrieb. Wenn ich nun bei einem Laserbetrieb z.B. 4 Teile im Gesamtwert von 160 EU kaufe, brauche ich hierzu mind. 3-5 Tage Lieferzeit, Transportkosten 12 - 30 EU (nach Sperrigkeit). Da könnte eine funktionierende Plasmalösung schon interessant sein. Ausserdem natürlich: Materialeinsatz ohne den (natürlich berechtigten) Kalkulationsaufschlag des Laserbetriebs. Andi ------------------ Alles, was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, daß sie es von anderen haben wollen. (Adenauer) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
matrot Mitglied
Beiträge: 4 Registriert: 12.05.2009 Cpu Intel Core 2 Quad Q9300 3,00GHz Arbeitspeicher 8GB Nvidia GeForce 8800GTS SpaceNavigator Pe Windwos 7 / Ultimate 64 Bit Autodesk invetor 2009
|
erstellt am: 27. Sep. 2009 16:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für PeppyTrain
hallo irgend wie fühle ich mich überlesen, oder sind meine aussagen über Plasma nicht richtig? wenn das so sein sollte bitte ich um Berichtigung. Das für und wieder für Plasma in dünnblech ist das selbe wie in dickBlech die masshaltigkeit und Sauberkeit der kannten und damit meine ich nicht den Grad der an Blech hängenbleibt sondern das die kannten teil weise schief sind zur Fläche des Bleches, das aber wahrscheinlich bei dünnen blechen nicht so sehr ins Gewicht fällt. aber die masshaltigkeit denke ich doch schon und die hängt sehr von der Art und und vorm des Bleches ab da kann selbst neue Plasma Anlagen nicht mit denn Laser mit halten das ist fakt. Seiten gibt es genügend in Netz, nur kann Ihnen da auch keiner die frage mit ein einfachen ja oder nein beantworten. http://www.messer-cs.de/wMesser_cs/de/produkte/schneidsysteme/prozesse/plasma.php oder http://www.schneidforum.de/243.0.html hier können sie noch mal nach lesen mfg Robert Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3576 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2021/2022/2023 AutoCad Mechanical 2021 WIN10-64 32 GB WIN11-64 16GB Spacemouse Enterprise
|
erstellt am: 27. Sep. 2009 22:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für PeppyTrain
@Robert Nein, Deine Ausführungen zum Thema sind nicht zu korrigieren und wurden auch so verstanden, wie Du es erklärt hattest. @Andi Wenn bei Euch die Schnittkanten nur leicht nachbearbeitet werden und diese Nacharbeit als wenig aufwendig und schnell durchführbar angesehen wird, mag es für die zu fertigenden Teile in Ordnung sein. Wenn ich Plasmazuschnitte im Bereich von ein bis 10mm einsetzte, dann würden die Zeiten im Zusammenbau sich merklich verlängern und die Qualität der Bauteile sich merklich verschlechtern. Im Unterschied zu Dir befinden sich allerdings im Umkreis von 20 km sechs bis acht Laserschneider und meine Teile werden nicht unbedingt gebeizt. Im Apperatebau wird der Güte der Schnittkanten ein gewisser Wert abverlangt, unabhängig davon, ob sie thermisch oder mechanisch erzeugt wurden. Bei vielen Bauteilen ist das Entgraten schon zu teuer: Vom Kunden möchte es nicht gezahlt werden, aber scharfkantig (grathaltig) sollen die Bauteile auch nicht sein. Vielleicht liegt meine Sicht der Dinge einfach im täglichen Bedarf begründet: Die für einen Kunden der Medizingerätetechnik zu fertigenden Bauteile sind zwischen Daumennagelklein und Bierdeckelgross angesiedelt, die für den Apperatebau enthalten oft Sichtdurchbrüche für Displays, Mikrofon- und Lautsprechersysteme. Unvorstellbar, dass irgendeines dieser Teile nach Zuschnitt auf einer Plasmaanlage die notwendige Qualität hinsichtlich der Schnittkanten aufweisen würde. Es geht nicht darum, die Plasmaschneider zu diekreditieren! Nur wäre der Einsatzzweck für dies Verfahren in den Fällen gegeben, wo Wasserstrahl- oder Laserschneiden nur unwirtschaftlich zu praktizieren sind. Da fällt mir dann auch noch der einmal im Forum erwähnte Einsatz des Unterwasserplasmabrennens ein (geringer Wärmeverzug beim Schneiden). Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Krümmel Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dreher Produktentwicklung Prototypenbau
Beiträge: 6229 Registriert: 14.09.2008 Was mit SWX so alles geht ;-)
|
erstellt am: 27. Sep. 2009 23:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für PeppyTrain
Hallo Andi Hallo Andreas Hallo Robert Oder auch Hallo zusammen mittelfristig mag Dein Wunsch nach einer Plasmaschneidanlage wirtschaftlich in die jetzige Situation Deines Unternehmens passen! Langfristig geht an Laserschneiden kein Weg vorbei! Warum also jetzt, in eine schon veraltete Technologie, investieren wenn Du in Zukunft doch nur noch die eine Wahl hast! MfG Andreas
------------------ Stillstand ist Rückschritt Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
PeppyTrain Mitglied Selbständig
Beiträge: 231 Registriert: 09.10.2006
|
erstellt am: 28. Sep. 2009 09:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Robert, nein: nicht überlesen! Erst mal Danke für den Link, da gibt es anscheinend schon mal eine Menge Information extra! Was die Frage der Maßhaltigkeit und Schnittkanten angeht dachte ich eben, es hätte sich in den letzten Jahren eben dort schon sehr viel getan. Durch Einsatz entsprechender Schneidgase soll fast "Laserqualität" erreicht werden. (sh. www.kjellberg.de ) @ Andreas Gawin: sicher gibt es Teile für die Plasma nicht mehr geeignet ist - wie schon erwähnt wäre ich mit 80/90% schon zufrieden. Die Qualtität der Schnittkanten ist bei uns natürlich auch ein Thema, aber wir haben teilweise auch Scherenkanten - die eben entgratet werden müssen. Die "Designecke" ist nicht ganz so unser Thema Für Dünnbleche mit besonderen Anforderungen kann ich ja dann immer noch auf Laserdienstleister zurückgreifen. Die Unterwasserplasma übrigens dachte ich ist eher für die ganz dicken Sachen (?). Ich kenne da auch einen Betrieb der allerdings Teile aus Blech schneidet die danach mechanisch bearbeitet werden und da gehts bei 10 mm erst los. @ Andreas(Krümmel): Leider: was wünschenswert und schön wäre ist leider (auch langfristig) oft nicht drin: Wir benötigten - wenn ein Laser bedacht würde - eine Anlage mind. für Blech bis 12mm und Großformat - da landet man bei einer Laseranlage gleich mal bei deutlich über 200 TEU wenn ich das richtig sehe - da führt auch langfristig kein Weg hin - außer ich würde unsere Ausrichtung ändern und in Lohnbearbeitung einsteigen (-> Lager 250 TEU + Mehrschichtbetrieb + Personal dazu + lohnbearbeitungstaugliche Abkantpresse im Bereich ab 150 TEU ... endloser Rattenschwanz) Da kann ich gleich eine neue Firma aufmachen Andi ------------------ Alles, was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, daß sie es von anderen haben wollen. (Adenauer) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
matrot Mitglied
Beiträge: 4 Registriert: 12.05.2009 Cpu Intel Core 2 Quad Q9300 3,00GHz Arbeitspeicher 8GB Nvidia GeForce 8800GTS SpaceNavigator Pe Windwos 7 / Ultimate 64 Bit Autodesk invetor 2009
|
erstellt am: 28. Sep. 2009 10:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für PeppyTrain
hallo ja stimmt die neuen Plasma Anlagen sind schon in Bezug auf die schnittkanten sehr viel besser geworden, muss aber sagen das an der Maschine die ich bediene das bist jetzt nicht so das große Problem war. schon mehr das einfach die Geometrie und Masse der teile nicht stimmten (des wegen machen wir keine Auftragsarbeite). da einfach prinzipbedingt beim Plasma mehr wärme ins blech eingebracht wird als beim Laser und wärme halt schlecht ist bei zuschneiden. wenn natürlich das nicht so genau sein muss( wie bei uns grob stahl und Maschinenbau) dann wirst du mit einer neuen Plasma sicher besser bedient sein da so weit ich das noch in gedächtnis habe beim Vergleich, nicht nur der anschaffungspreis, sondern auch der unterhalt von Plasma gegen über Laser doch schon günstiger ist. mfg Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
wurfsche Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 910 Registriert: 05.10.2002
|
erstellt am: 09. Jan. 2010 17:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für PeppyTrain
HAllo, einiges über das für und wider wurde zum Thema Plasma-schneiden ja schon geschrieben. Ich möchte nur mal kurz anführen das das Automatisierte Plasma-schneiden mit dem Handverfahren überhaupt nicht vergleichbar ist. Das hat viele Gründe die ich im Detail aufgrund der Zeit nicht ausführen will. eine Kleine Lanze will ich trotzdem noch eben brechen. gute Feinplasma-Anlagen bringen schon erstaunlich gute Ergebnisse zutage. Die kosten aber auch schon erstaunlich gutes Geld und sind auf dem Gebrauchtmarkt nicht für 20 Kilo zu bekommen. Auch da gilt wieder die Weisheit... wer billig kauft, kauft zwei mal.... Ich an deiner Stelle würde eher mal etwas genauer den Markt abgrasen und auch verstärkt Preise und Lieferzeiten vergleichen. Laserfachbetriebe gibts genug im Land und die Zahl der Firman ist im jahr 2008 aufgrund der Wirtschaftslage noch mal explodiert. Da bringt die Finanzkriese ihr übriges und nicht unerheblich viele Firmen stehenseid 2009 schlecht da. Das macht sich auch bei den Preisen bemerkbar.... Aus eigener erfahrung kann ich auch sagen das es einige Möglichkeiten gibt um günstige Materialpreise an Kunden weiter zu geben...(sofern man das will).... Gruß Thomas
------------------ Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |