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Thema: Ingenieursversicherung (2062 mal gelesen)
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Hobi Mitglied
Beiträge: 374 Registriert: 27.06.2002 Cimatron E
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erstellt am: 06. Okt. 2010 09:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo ihr selbständigen Konstrukteure. Habt Ihr eigentlich eine Versicherung, die evtl. Fehler die Ihr macht abdeckt? Ist da Produkthaftpflicht inkludiert? Habt Ihr Eure Haftung beschränkt? Habe jetzt schon einige Makler kontaktiert, komme aber zu keinem vernünftigen Ergebnis. Meistens ist dann auch noch die Automobilbranche ausgeschlossen, für die ich bzw. meine Kunden (Werkzeugbauer) tätig sind. Also, habt Ihr einen Tipp für mich, bzw. wie handhabt Ihr das. So ganz ohne Absicherung möchte ich eigentlich nicht mehr. Letztens hat mir ein kleiner Tippfehler doch eine Stange €uros gekostet....... ------------------ Viele Grüsse Hobi [Diese Nachricht wurde von Hobi am 06. Okt. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jonischkeit Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Freiberuflicher Ingenieurdienstleister (CSWP)
Beiträge: 2624 Registriert: 29.07.2003
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erstellt am: 06. Okt. 2010 09:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Hobi
Hallo Hobi diskutiert wurde das Thema hier. Aber wenn Du den Selbstbehalt, die Prämie und die Ausschlüsse betrachtest..... hat sich für mich keine vernünftige Lösung ergeben. Leg die Prämie virtuell auf die Seite, und Du kannst Dir mehr Schäden leisten als Du jemals machen wirst. HTH Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 06. Okt. 2010 09:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Hobi
Schreib in Deine Angobote rein: " Meine Haftung beschränkt sich höchstens auf den Auftragswert" oder gründe eine GmbH. Dann bist du ein bisschen abgesichert. Um Schadensersatz kann man ewig prozesieren.
------------------ Klaus Solid Edge V 20 SP15 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hobi Mitglied
Beiträge: 374 Registriert: 27.06.2002 Cimatron E
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erstellt am: 06. Okt. 2010 09:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von N.Lesch: Schreib in Deine Angobote rein: " Meine Haftung beschränkt sich höchstens auf den Auftragswert" oder gründe eine GmbH. Dann bist du ein bisschen abgesichert. Um Schadensersatz kann man ewig prozesieren.
Hallo Klaus, ganz so einfach ist es leider wohl nicht. Bei der Beschränkung im Angebot und den AGBs hat es wohl schon einige Urteile gegeben, die diese Beschränkung als ungültig erklärt haben. (Quelle: Anwalt der IHK Nürnberg bei einem Informationsgespräch) Bei der GmbH kann u. U. trotzdem die Privathaftung greifen, wenn die GmbH nur aus einem Gesellschafter besteht. (Quelle: Anwalt der IHK Nürnberg bei einem Informationsgespräch) Trotzdem habe ich das mal so in das Angebot und bei jeder Datenlieferung mit rein geschrieben, Schaden kann es ja eigentlich nicht. Natürlich hoffe auch ich, Probleme auch zukünftig auf dem "kleinen Dienstweg" mit meinen Kunden zu regeln, aber in Anbetracht der Summen, die stellenweise bei Produkthaftpflicht im Raume stehen, wird es mir ganz schlecht...........
------------------ Viele Grüsse Hobi Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Knuddel25 Mitglied Technische Zeichnerin Maschinen- und Anlagentechnik
Beiträge: 687 Registriert: 09.01.2008
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erstellt am: 06. Okt. 2010 10:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Hobi
Hallo Hobi, im Bereich Community wurde vor noch nicht allzu langer Zeit darüber diskutiert. Berufshaftpflicht Nur noch so eine Frage nebenbei, was hat das Thema mit Form- und Gießtechnik zu tun? Vielleicht kann das Thema ein Mod in ein passenderes Brett verschieben? Knuddeligen Gruß ------------------ Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hobi Mitglied
Beiträge: 374 Registriert: 27.06.2002 Cimatron E
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erstellt am: 06. Okt. 2010 10:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Knuddel25: Hallo Hobi,Nur noch so eine Frage nebenbei, was hat das Thema mit Form- und Gießtechnik zu tun? Vielleicht kann das Thema ein Mod in ein passenderes Brett verschieben? Knuddeligen Gruß
Hallo, es hat schon etwas mit diesem Bereich zu tuen, denke ich. Bei einigen Versicherungsgesellschaften ist es einfach etwas im Bereich Architektur oder allgemeiner Maschinenbau zu finden. Da die Teile, die aus den formen gefertigt werden eben direkt in der Automibilbracnche in die Serienfertigung einfliseen, haben die Versicherungen doch mehr Respekt vor uns Formenbauern. z.B. hatte ich ein Angebot von Gerling vorliegen, mit dem ich eigentlich zufrieden gewesen wäre. Betriebshaftpflicht für ca. 2000.-€ / Jahr. Allerdings nicht für einen Konstrukteur im Bereich Formenbau / Automobil. Von mir aus kann das Thema aber auch verschoben werden.. ------------------ Viele Grüsse Hobi [Diese Nachricht wurde von Hobi am 06. Okt. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Gerhard Deeg Moderator Konstrukteur aus Leidenschaft
Beiträge: 2643 Registriert: 17.12.2000 CREO - OSD - OSM HP XW4400 - XW4600 Dell Inspiron 17E NVIDIA QUADRO FX1500 NVIDIA Quadro FX1800 HP Mini 210 2002sg WIN 7 Ultimate 32/64
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erstellt am: 06. Okt. 2010 11:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Hobi
Hallo Hobi, warum sollte ich denn den Thread verschieben? Wir die hier diskutieren sind doch fast alle Konstrukteure, die entweder in einer Firma sitzen und den Chef hinter sich haben. Oder, wir sind Einzelkämpfer, die jedesmal zittern und sich fragen: "Hab ich alles richtig gemacht, sind meine Gedanken richtig, hab ich was übersehen, und und und"! Sicher haben wir durch das 3D und das Ableiten aus einem 3D-Modell die Fehler minimiert, aber irgenwie kann sich doch so ein kleiner Fehlerteufel noch reinschleichen und schon rumpelt es im Karton. Für die Kollegen, die noch an der Front stehen ist das wirklich ein Problem. Gruss aus Berlin Gerhard ------------------ Jeder erfüllte Wunsch ist ein Traum weniger Träume sind die Sonnenstunden der Hoffnung Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Megaron Mitglied Ingenieur
Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
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erstellt am: 06. Okt. 2010 13:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Hobi
Hallo Hobi, aus rechtlicher Sicht kann ich dazu nichts beitragen, aber zumindest kann ich ein paar Erfahrungen als Kunde diverser Freiberufler bieten. 1. Ich habe noch nie ein Konstruktionsbüro für die Folgekosten eines Konstruktionsfehlers verantwortlich gemacht. Ich habe immer nur eine Korrektur der Konstruktion verlangt. 2. Ich habe noch nie - weder von Lieferanten, Partnern, Kollegen oder sonst jemandem - davon gehört, dass das jemand anders gehandhabt hätte. Meiner Ansicht nach ist das in der Branche (Autos und Zulieferer) so üblich. 3. Dafür gab es keine vertragliche Grundlage. Aber mir ist klar, dass ich mit so einer Forderung Existenzen vernichten würde und damit hätte ich ein großes persönliches Problem. Genauso wie alle anderen die ich kenne und die in vergleichbaren Positionen sitzen. 4. Das kann natürlich alles ganz anders aussehen, wenn dein Kunde in wirtschaftliche Probleme kommt. Ein Geschäftsführer würde sich sogar strafbar machen, wenn er dir dann nicht das Messer auf die Brust setzt. 5. Das gilt umso mehr, wenn bei deinem Kunden plötzlich ein Insolvenzverwalter das Sagen hat. 6. Meiner Meinung nach sind die einzig vernünftigen Rechtsformen für kleine inhabergeführte Unternehmen GmbH, AG oder neuerdings die Mini-GmbH. KG, GbR oder gar eK sind etwas für Leute, die auch sonst gern Russisch-Roulette spielen. 7. Wenn durch einen Konstruktionsfehler Menschen zu Schaden kommen (Verletzung oder Tod) hilft natürlich auch die beste Rechtsform nichts. Eine Versicherung dafür könnte schon sinnvoll sein. Den evtl. strafrechtlich relevanten Bereich kann so eine Versicherung natürlich nicht abdecken. [Diese Nachricht wurde von Megaron am 06. Okt. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Gerhard Deeg Moderator Konstrukteur aus Leidenschaft
Beiträge: 2643 Registriert: 17.12.2000 CREO - OSD - OSM HP XW4400 - XW4600 Dell Inspiron 17E NVIDIA QUADRO FX1500 NVIDIA Quadro FX1800 HP Mini 210 2002sg WIN 7 Ultimate 32/64
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erstellt am: 11. Okt. 2010 14:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Hobi
Hallo Megaron, Zitat: 2. Ich habe noch nie - weder von Lieferanten, Partnern, Kollegen oder sonst jemandem - davon gehört, dass das jemand anders gehandhabt hätte. Meiner Ansicht nach ist das in der Branche (Autos und Zulieferer) so üblich.
In Deinem Punkt 2, den Du angeführt hast, stimme ich nicht überein. Ich kenne einen Fall hier in Berlin, da hat ein Konstrukteur Schadensersatz zahlen müssen weil er einen Fehler in einer Konstruktion hatte. Dieser Fall wurde sogar vor dem Gericht entschieden. Diese Konstrukteur hat lange daran geknappert. Einen 2. Fall kenne ich noch aus meiner eigenen Zeit, da hat ein Arbeitsvorbereiter einen Auftrag durchführen lassen, der nicht termingerecht geliefert wurde. Diese Firma wurde zu einer Konventionalstrafe verdonnert, die höher war als der Auftragswert. Ein Glück, dass ich aus dem Rennen raus bin. Gruss Gerhard ------------------ Jeder erfüllte Wunsch ist ein Traum weniger Träume sind die Sonnenstunden der Hoffnung Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Megaron Mitglied Ingenieur
Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
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erstellt am: 11. Okt. 2010 17:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Hobi
Zitat: Original erstellt von Gerhard Deeg: Ich kenne einen Fall hier in Berlin, da hat ein Konstrukteur Schadensersatz zahlen müssen weil er einen Fehler in einer Konstruktion hatte. Dieser Fall wurde sogar vor dem Gericht entschieden. Diese Konstrukteur hat lange daran geknappert.
Umso schlimmer und ein Grund mehr, sich die richtigen Kunden auszusuchen und vernünftig abzusichern. Zitat: Original erstellt von Gerhard Deeg: Einen 2. Fall kenne ich noch aus meiner eigenen Zeit, da hat ein Arbeitsvorbereiter einen Auftrag durchführen lassen, der nicht termingerecht geliefert wurde. Diese Firma wurde zu einer Konventionalstrafe verdonnert, die höher war als der Auftragswert.
So etwas kann man aber IMHO per Vertrag vermeiden. In meinen Verträgen steht im Allgemeinen, dass die Pönale max. 5% vom Auftragswert beträgt. ------------------ Perfection is our goal. Excellence will be tolerated. Thank you for understanding. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |