Autor
|
Thema: Artikelverzug (2174 mal gelesen)
|
Thermoflasche Ehrenmitglied Konstrukteur
Beiträge: 1732 Registriert: 08.10.2003 Unigraphics NX 2.0.6.2 / NX 4.0.4.2 Soliworks 2008 Moldflow 8.0
|
erstellt am: 21. Jan. 2010 11:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Leute, wir berrechnen unserer Teile mit Moldflow und öfters stelle ich Verzug fest, den man schon im Artikel berücksichtigen muss bevor es in die Form geht. Bei einfachen U-Förmigen Teilen ist das schnell gemacht Aber nun habe ich ein L-Förmiges Teil, das der Berrechnung nach um über 1mm einknickt. Dieses Teil ist recht kompliziert und das auswinkeln eines Schenkels würde mich glatt 1 Woche Zeit kosten, aufgrund des umständlichen Aufbau vom Artikelkonstrukteur. Wer erledigt bei euch diese Aufgabe ------------------ Gruß Thermo Take it easy, altes Haus, wer morgens länger schläft, hälts abends länger aus. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
|
erstellt am: 21. Jan. 2010 11:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Thermoflasche
Meistens keiner, da wird dann mit viel Druck eingespritzt und wenn das immer noch nicht reicht wird hinterher das Werkzeug entsprechend korrigiert. ------------------ Klaus Solid Edge V 20 SP15 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Thermoflasche Ehrenmitglied Konstrukteur
Beiträge: 1732 Registriert: 08.10.2003 Unigraphics NX 2.0.6.2 / NX 4.0.4.2 Soliworks 2008 Moldflow 8.0
|
erstellt am: 21. Jan. 2010 11:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
bei diesem Artikel kann man dann die ganze Form entsorgen Dann habt Ihr wahrscheinlich wohl eher kleinere symetrische Teile bei euch, oder? ------------------ Gruß Thermo Take it easy, altes Haus, wer morgens länger schläft, hälts abends länger aus. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jonischkeit Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Freiberuflicher Ingenieurdienstleister (CSWP)
Beiträge: 2624 Registriert: 29.07.2003
|
erstellt am: 21. Jan. 2010 11:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Thermoflasche
|
Thermoflasche Ehrenmitglied Konstrukteur
Beiträge: 1732 Registriert: 08.10.2003 Unigraphics NX 2.0.6.2 / NX 4.0.4.2 Soliworks 2008 Moldflow 8.0
|
erstellt am: 21. Jan. 2010 11:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
aber noch mal zum Thema "mit viel Druck einspritzen", da haut mich unser Einrichter unangespitzt in den Boden Wenn der Artikel sich durch Faserorientierung und Kontur verzieht, dann hilft auch kein rumpspielen mit dem Druck ------------------ Gruß Thermo Take it easy, altes Haus, wer morgens länger schläft, hälts abends länger aus. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ThorstenStueker Mitglied Werkzeugkonstrukteur
Beiträge: 854 Registriert: 06.01.2010
|
erstellt am: 21. Jan. 2010 12:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Thermoflasche
Das ist imho Aufgab des Artikelkonstrukteurs, zumindest liegt der Fall in den meisten Fällen so. Manchmal ändern sich die Verhältnisse, wenn man den Einspritzpunkt ändert. Das sollte vielleicht noch versucht / untersucht werden. Ansonsten schreiben wir unseren Kunden eine Rechnung für die Artikeländerung / herstellfähige Entwicklung des Gussteils, wenn wir diesen Part komplett übernehmen sollen. Das macht sonst keinen Sinn, 1 Woche Arbeit kann man nicht kostenlos verpuffen lassen. ------------------ LG Ingenieurbüro für Kunststofftechnik und Formenbau Thorsten Stüker tstueker@aol.com www.thorstenstueker.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Gerhard Deeg Moderator Konstrukteur aus Leidenschaft
Beiträge: 2643 Registriert: 17.12.2000 CREO - OSD - OSM HP XW4400 - XW4600 Dell Inspiron 17E NVIDIA QUADRO FX1500 NVIDIA Quadro FX1800 HP Mini 210 2002sg WIN 7 Ultimate 32/64
|
erstellt am: 21. Jan. 2010 12:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Thermoflasche
Hallo Thermo, kannst Du nicht eine Schickane einbauen, damit der Artikel bevor er in den Schenkel übergeht eine Verjüngung aufweist? Und die Schwachstelle verstärkst Du dann mit ein paar kleinen dünnen Rippen, die beim Abkühlen stehen bleiben. Dicke Rippen ziehen mit, dünne rippen bleiben stehen und strecken den Artikel. Gruss Gerhard ------------------ Jeder erfüllte Wunsch ist ein Traum weniger Träume sind die Sonnenstunden der Hoffnung Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
|
erstellt am: 21. Jan. 2010 13:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Thermoflasche
Hallo Thermo, wie gut funktioniert das mit der Verzugsberechnung ? Bei GF aber keine kantigen Ecken, die wirken nicht nur als Umsatzförderung sondern fördern auch den Verzug. R 0,2 reicht aber. Vorhalten ist immer nur die zweitbeste Lösung. Besser ist es die Materialanhäufung zu beseitigen.
------------------ Klaus Solid Edge V 20 SP15 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Thermoflasche Ehrenmitglied Konstrukteur
Beiträge: 1732 Registriert: 08.10.2003 Unigraphics NX 2.0.6.2 / NX 4.0.4.2 Soliworks 2008 Moldflow 8.0
|
erstellt am: 21. Jan. 2010 13:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
wir benutzen das Verzugmodul seit 4 Monaten, habe aber eine Menge Teile im Vorfeld gerechnet die schon existieren und kann folgendes dazu sagen : - die Verzugsrichtung passte bisher immer (ausser einmal da habe ich ausversehen ein dickwandiges Teil mit "dual domain" statt "Echte 3D" gerrechnet) - Bei größeren Teilen mit komplexeren Konturen hatten wir bisher nie mehr als 20% abweichnung in der Realität. - Bei einer Kastenform mit einer länger von 200mm und einer Höhe von 80mm wurde der Artikel gemäss Berrechnung im Vorfeld bombiert und man konnte nach der Bemusterung ein Haarlineal auf die Fläche legen ------------------ Gruß Thermo Take it easy, altes Haus, wer morgens länger schläft, hälts abends länger aus. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
schurke1 Mitglied Produktentwicklung / Konstruktion
Beiträge: 39 Registriert: 19.10.2006 Windows XP Version 2002, Service Pack 3 Computer: Dell Precision T3500 Intel(R)Xenon(R) CPU E5520@2,27GHz 2,27GHz, 3,00GB RAM<P><P>Pro/E 2001 Pro/E WF 2.0 Pro/E WF 3.0 CATIA V4 CATIA V5 SolidWorks 2007SP4.0
|
erstellt am: 13. Sep. 2010 11:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Thermoflasche
Hallo Thermo, das mit dem Verzug ist praktisch immer der Fall. Diese "Verzugsmodelle" müssen bei kritischen Teilen so früh als möglich, am Besten gleich bei der Artikelkonstruktion und dann sobald die ersten Berechnungsergebnisse vorhanden sind, berücksichtigt werden. Das heißt in der Praxis, dass der Konstrukteuer in enger Zusammenarbeit mit den FEM-Leuten ein Modell erstellt, das die Vorhaltung (Gegenverzug)darstellt. Nach diesem Modell bauen die WZM dann die Form. Ist zwar aufwendig, aber immer noch besser als haufenweise Nacharbeit und ein "zusammengeflicktes" Spritzwerkzeug. Gruß Schurke ------------------ Hausverstand heißt, die Dinge zu sehen wie sie sind und Dinge zu tun wie sie getan gehören. ;-) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
aarsar Mitglied
Beiträge: 310 Registriert: 10.06.2003 ich werde die suchfunktion nutzen und meine systeminfo ausfüllen. ich werde die suchfunktion nutzen und meine systeminfo ausfüllen. ich werde die suchfunktion nutzen und meine systeminfo ausfüllen. ich werde ...
|
erstellt am: 06. Jan. 2011 13:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Thermoflasche
Hallo Zusammen, wenn auch etwas verspätet, stimme ich dem Vorschreiber zu. Einzige Lösung ist ein vorgehaltenes Teil, nach welchem die Kavität erzeugt wird. Wir legen dieses Teil immer als abhängige Kopie des Artikels aus der Konstruktion an. Es erfolgt kein Zugriff auf die Konstruktionselemnte des Artikels. Wie Thermo schon erwähnte, ist der Aufbau der Konstruktion meistens nicht dazu geeignet, Deformationen einzubringen. Die Gründe liegen m.E. eher in der Zielstellung der Artikelkonstruktion - Funktion und Design - als in der Unfähigkeit des Ausführenden. Wir schieben und biegen ausschließlich die Geometrie mit den Mitteln des CAD-Systems (keine Scannflächen-Einbindung). Das versetzt uns in die Lage, die Methodik an allen Teilen ungeachtet ihres Herkunftssystems durchzuführen. Wichtig ist: die Änderungen werden nicht an der Original-Artikelkonstrution durchgeführt. Regel: im Artikel ist der Soll-Stand hinterlegt, also Funktionsgeometrie und Design sowie (am fertigen Artikel ja vorhandene) fertigungsbedingte Elemente wie Schrägen und Rundungen. Das Korrekturmodell hingegen ist dem zu erwartenden Verzug und (nach Erstbemusterung in den Korrekturschleifen) den gemessenen Abweichungen entgegengestellt. Ebenfalls wichtig bei parametrischen Werkzeugkonstruktionen: Einsatzkonstruktion so aufbauen, daß Änderungen während der Korrekturschleifen nicht "unbemerkt" Einsatztrennungen verschieben. ------------------ gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ThorstenStueker Mitglied Werkzeugkonstrukteur
Beiträge: 854 Registriert: 06.01.2010
|
erstellt am: 06. Jan. 2011 21:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Thermoflasche
Ach Leute, wenn ein Artikel nicht gussgerecht ist, hilft nur Ändern der Konstruktion. Wenn man das nicht kann, was macht man dann am CAD-.System. Das Problem ist doch, dass eine Menge Leute meinen, dass man einfach loskonstruieren kann. Das stimmt aber mitnichten. Aus diesem Grunde sehe ich keine Veranlassung für ein Verzugsmodul. Ich sehe eher eine Veranlassung zur besseren Ausbildung und Beschulung der Konstrukteure in der Artikelkonstruktion. Bei den meisten Artikeln kann man nach 15 bis 20 Jahren Erfahrung in der Artikel- und Werkzeugkonstruktion die Verzugsgeschichte vorausahnen und weiß es vorher. Aus diesem Grunde braucht es erfahrene Konstrukteure und nicht Jungs, die nur das Wort Kunststoff richtig schreiben können. Daran leiden aber die meisten Büros. Wir haben die Verzugsberechnung ebenfalls getestet, hatte aber für uns keinen wirtschaftlichen Sinn, die sagt nichts anderes, als das, was wir sehen können und davon nur einen Teil, eben nicht alles, was wir voraussehen können. Erfahrung und Ausbildung, Wissen über Rheologie des Kunststoffs und über Faserverteilungen durch Strömungsmechanik sind dabei nur einige Stichworte. Das Ganze wird überbewertet. Stattdessen einfach erfahrene Leute dransetzen und nicht Anfänger, die keinerlei wirkliche Erfahrung haben. Wenn ich den Anspritzpunkt festlege, weiß ich wie die Fasern verteilt sind. So einfach liegt die Sache. ------------------ LG Ingenieurbüro für Kunststofftechnik und Formenbau Thorsten Stüker tstueker@aol.com www.thorstenstueker.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
batibaby Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 180 Registriert: 24.05.2004 NX 7.5.4.4 MP2
|
erstellt am: 20. Sep. 2011 10:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Thermoflasche
|
Gerhard Deeg Moderator Konstrukteur aus Leidenschaft
Beiträge: 2643 Registriert: 17.12.2000 CREO - OSD - OSM HP XW4400 - XW4600 Dell Inspiron 17E NVIDIA QUADRO FX1500 NVIDIA Quadro FX1800 HP Mini 210 2002sg WIN 7 Ultimate 32/64
|
erstellt am: 20. Sep. 2011 11:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Thermoflasche
Hallo Batibaby, die richtigen Kühlbohrungen an der richtigen Stelle mit dem entsprechenden Spritzermeister, der sie dann auch noch richtig einsetzt, kann man einem Versug sicher erfolgreich entgegenwirken. Gruss Gerhard p.s. deshalb nicht nur das Marketing bei einer Entwicklung das Sagen lassen, sondern den Mann an der Spritzmaschine auch mal drüberschauen lassen, besser noch ihn mit einbeziehen. ------------------ Jeder erfüllte Wunsch ist ein Traum weniger Träume sind die Sonnenstunden der Hoffnung Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |