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Thema: Konstruktionsrichtlinien für Einfallkern (10483 mal gelesen)
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Martin Hofmann Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 5 Registriert: 20.04.2009
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erstellt am: 20. Apr. 2009 12:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich habe mehrere Anwendungsfälle bei denen ich gerne Einfallkerne einsetzen würde, um folgende Nacharbeitsschritte wegfallen zu lassen. Allerdings rechnet sich dieses bei zugekauften Einfallkernen meist nicht mehr aus wirtschaftlichen Gründen, da die Einfallkerne sehr teuer sind. Deshalb meine Frage, gibt es Konstruktionsrichtlinien für die Auslegung der Kerne, um diese möglichst einfach zu konstruieren und herzustellen? Es sind jedenfalls sehr viele Faktoren zu beachten, wie Einfallweg, prozentualer Einfall, usw..... Bin für eure Erfahrungen und Informationen dankbar! MFG Martin Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 20. Apr. 2009 12:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Martin Hofmann
Hallo Martin, willkommen bei CAD.de. Diese Faltkerne selber bauen würde ich nicht machen, das wäre mir zuviel Stress. Da mußt Du schon einiges an Entwicklungsarbeit reinstecken. Es gibt einen einfacheren Faltkern CCM von DME der ist einiges billiger. Aber der entformt innnen nicht 360 Grad umlaufend, sondern nur ca. 3 mal 100 Grad. Faltkerne gibt es auch noch bei Hasco, sind aber auch nicht billig. Als Alternative wäre noch ausspindeln oder zwangsentformen ( abstreifen). Daneben gibt es noch eine spanische Firma Cumsa die bauen federnde Auswerfer und Spreizkerne. Ob die schon Faltkerne bauen, mußt du Google fragen. ------------------ Klaus Solid Edge V 19 SP12 Acad LT 2000 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Martin Hofmann Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 5 Registriert: 20.04.2009
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erstellt am: 20. Apr. 2009 12:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo N.Lesch, danke für die schnelle Antwort! Die Einfallkerne von DME habe ich schon angefragt und bewertet, die federnden Einfallkerne kann ich nicht nutzten, da ich einen prozentualen Einfall von 9,15% habe. DME müsste diesen Einfallkern auch auf dem Anwendungsfall hin konstruieren. Zudem benötige ich eine 360° umlaufende Entformung (Nut). Bei CUMSA habe ich noch nicht angefragt, das werde ich noch machen. Danke für Deine Mühe. Gruß Martin [Diese Nachricht wurde von Martin Hofmann am 07. Jul. 2009 editiert.] [Diese Nachricht wurde von Martin Hofmann am 07. Jul. 2009 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
schmima Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 375 Registriert: 01.07.2003 NX 6.0.2.8 TCE 10.0.2.2
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erstellt am: 20. Apr. 2009 13:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Martin Hofmann
Hallo Martin, ich kann mich Klaus nur anschliessen, es kommt sehr auf die Verwendung an, für eine 1 bis 4-fach Anwendung würde ich mal bezweifeln, ob sich eine Eigenanfertigung lohnt und auch darüber auch nur mit vorhandenem Knowhow. Bei einer X-fachen Verwendung kann eine Eigenanfertigung schon einen (Kosten)-Unterschied machen, Stichwort Maschinenauslastung des eigenen Maschinenparks statt Auslastung des Lieferanten, natürlich unter den o.g. Gesichtspunkten. Ein weiteres Kriterium ist natürlich die Geometrie, da sind bei den Standardteilen auch Grenzen gesetzt. Probier doch mal die Fa. Wiedemann-GmbH, die sind quasi einer der Urväter dieser Standardkerne. Denen kannst Du auch eine Anfage mit Deiner Geometrie schicken, dann hast Du die Kosten und Möglichkeiten schwarz auf weiss. Ansonsten viel Spass beim knobeln. Gruss Manfred
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N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 20. Apr. 2009 13:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Martin Hofmann
Bei diesen Abmessungen könnte man es schon versuchen selber zu konstruieren. Da mußt du aber nicht nur den kleinsten InnenØ berüchsichtigen, sondern auch noch den Schwund. Sonst schwinden Deine Teile wieder auf den Kern auf. Außerdem kannst Du innen vor lauter Mechanik dann schlecht kühlen. Zwei Teile zusammenschweißen wäre auch einen Versuch wert schon wegen der besseren Kühlung innen.
------------------ Klaus Solid Edge V 19 SP12 Acad LT 2000 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Gerhard Deeg Moderator Konstrukteur aus Leidenschaft
Beiträge: 2643 Registriert: 17.12.2000 CREO - OSD - OSM HP XW4400 - XW4600 Dell Inspiron 17E NVIDIA QUADRO FX1500 NVIDIA Quadro FX1800 HP Mini 210 2002sg WIN 7 Ultimate 32/64
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erstellt am: 20. Apr. 2009 14:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Martin Hofmann
Hallo Martin, jetzt habe ich mal eine dumme Frage, muss denn Dein Gewinde oder hinterschnitt um den gesamten Durchmesser gehen? oder aber reicht es wenn ein Teil ausgespart bleibt. Ich hatte für einen Möbelfuß ein Innengewinde konstruiert und einen Teil einfach ausgespart und den Hinterschnitt, es war ein Trapezgewinde mit Schrägschiebern entformt. Der Vorteil war, dass ich in dem mittleren Kern noch eine schöne Kühlung unter bringen konnte. Sollte dies von Interesse sein, dann werde ich Dir ein paar Fotos reinstellen wenn ich wieder zu Hause bin. Jedenfalls das hatte ganz gut geklappt. Gruß Gerhard ------------------ Jeder erfüllte Wunsch ist ein Traum weniger Träume sind die Sonnenstunden der Hoffnung Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Martin Hofmann Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 5 Registriert: 20.04.2009
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erstellt am: 20. Apr. 2009 14:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Klaus, an Dein Argument mit der Schwindung habe ich bereits gedacht, aber danke für die Anregung, so etwas vergisst man leicht ;-) Ja, mit der Kühlung gibt bestimmt ein Problem, aber das muss ich mir im Laufe der Konstruktion noch ein paar gedanken zu machen. Schweißen ist bei dem Artikel leider auch nicht möglich, geben die Artikelvorgaben nicht her und es ist wieder ein Arbeitsschritt mehr, deshalb fällt dieser Punkt raus. Oder was meinst Du mit schweißen, Amcoloy in die Mechanik mit einbringen? Gruß Martin Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Martin Hofmann Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 5 Registriert: 20.04.2009
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erstellt am: 20. Apr. 2009 14:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Gerhard, bei dem Hinterschnitt handelt es sich um eine umlaufende Nut ind die anschließend eine Dichtung eingelegt wird (wie z.B eine Abflußrohrdichtung. Das ist allerdings eine gute Idee mit den Segmentierten Gewinde, werde ich mir mal für die Zukunft merken. @ alle: ich werde denke ich erst mal anfangen zu konstruieren, ich lasse euch wissen, wie effektiv das Ergebnis wird PS: bin trotzdem für weitere Anregungen offen Gruß Martin Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 20. Apr. 2009 15:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Martin Hofmann
Martin, ich meinte mit schweißen 2 Kunststoffteile zusammenschweißen, damit die Hinterschneidung entfällt. Vorteile sind die kürzere Zykluszeit und weniger Verzug wegen der besseren Kühlung. ------------------ Klaus Solid Edge V 19 SP12 Acad LT 2000 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Thermoflasche Ehrenmitglied Konstrukteur
Beiträge: 1732 Registriert: 08.10.2003 Unigraphics NX 2.0.6.2 / NX 4.0.4.2 Soliworks 2008 Moldflow 8.0
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erstellt am: 21. Apr. 2009 08:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Martin Hofmann
Hallo Martin, ich habe mehrere Jahre Werkzeuge konstruiert für Thermokannen Das Innengewinde haben wir auch durch selbstgefertigte Einfallkerne hergestellt. Ist alles gar nicht so kompliziert, aber andersrum auch nicht billig in der Herstellung. Was die Kühlung angeht, ohne gehts nicht Wir haben 2x3mm Bohrungen in die beweglichen Kerne eingebracht die sich an der Spitze getroffen haben. Diese wurden zusätzlich durch die anliegende Fläche des mitlleren Steuerkerns mit Kühlung unterstützt. Ich muß Gerhard aber recht geben, ein unterbrochenes Gewinde mit einzelnen Schrägschiebern ist wesentlich günstiger ------------------ Gruß Thermo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
andi.t Mitglied Entwicklung/Konstruktion
Beiträge: 14 Registriert: 27.10.2003
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erstellt am: 01. Jul. 2009 16:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Martin Hofmann
Hallo Zusammen, auch wir stehen immer wieder vor dem Problem aus Kostengründen keine Fallkerne einsetzrn zu können/dürfen. würde mich für die Fotos von Gerhard sowie ein par detailkiertere Infos von Martin freuen. lg andi Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Gerhard Deeg Moderator Konstrukteur aus Leidenschaft
Beiträge: 2643 Registriert: 17.12.2000 CREO - OSD - OSM HP XW4400 - XW4600 Dell Inspiron 17E NVIDIA QUADRO FX1500 NVIDIA Quadro FX1800 HP Mini 210 2002sg WIN 7 Ultimate 32/64
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erstellt am: 01. Jul. 2009 18:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Martin Hofmann
Hallo Andi, anbei die beiden Bilder. Das Teil hat einen Außdurchmesser von 53mm und eine Innenhöhe von 18mm. Es wurden 4 innenliegende Schrägauswerfer verwendet, die zur Mitte fuhren. Das Gegenstück was eingeschraubt wird, wurde mit 2 Außenschiebern entformt. Das Teil sind höhenverstellbare Möbelfüße, die unter Kleinmöbel geschraubt wurden, damit der Schrank in der Waage ausgerichtet werden konnte. Gruß Gerhard ------------------ Jeder erfüllte Wunsch ist ein Traum weniger Träume sind die Sonnenstunden der Hoffnung Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Martin Hofmann Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 5 Registriert: 20.04.2009
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erstellt am: 02. Jul. 2009 07:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Andi, ich habe den Einfallkern jetzt selber konstruiert, ist allerdings nicht ganz einfach in der Herstellung. Die Grundüberlegung die ich mir gestellt habe ist, wann ist es wirklich Sinnvoll einen Einfallkern selber zu bauen: 1. Wie oft benötige ich so eine Anwendung? Kommt so etwas eher seltener vor? Muss ich mir ein solches Know How aneignen? 2. es sollten alle möglichen alternativen, wie zb. die Lösung von Gerhard in betracht gezogen werden, oft geht es einfacher ;-) 3. Wenn eine Eigenfertigung eines Einfallkerns, dann nicht um jeden Preis (kleine filigrane Kerne würde ich dem Fachmann überlassen) Zudem sollte man nicht die Fertigungsstunden unterschätzen, die in solche Kerne einfließen. Zudem sollte über eine Beschichtung nachgedacht werden. Naja, ich glaube das reicht erst mal, hoffe ich konnte Dir einige Anregungen geben?! Gruß Martin
___________________________________________________ "Nichts ist so stark, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist." [Diese Nachricht wurde von Martin Hofmann am 07. Jul. 2009 editiert.] [Diese Nachricht wurde von Martin Hofmann am 07. Jul. 2009 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Gerhard Deeg Moderator Konstrukteur aus Leidenschaft
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erstellt am: 02. Jul. 2009 20:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Martin Hofmann
Hallo Andi, das Werkzeug habe ich vor ca. 6 Jahren konstruiert. Es war meine letzte Aufgabe, bevor ich in den vorgezogenen Ruhestand versetzt wurde. Soviel wie ich mich noch erinnern kann, es war eine 4fach Form. Der Mittelzapfen war so lang und wurde mit einem Hülsenauswerfer entformt, bis die Schrägauswerfer frei waren. Du hast es richtig erfasst, die Schrägauswerfer wurden mit der Düsenseite zwangsweise in die Nullstellung gebracht. Es war kein Zweistufenauswerfer nötig, da die Mittelachse lang genug in der Führung vorhanden war. Der Angussbereich ist als Punktanguss von Aussen angebracht. So das waren die wichtigsten Informationen. Zeichnung habe ich leider nicht, aber wenn Du möchtest, dann versuche ich das Teil aus der Erinnerung nachzuzeichnen. Viele Grüße aus Berlin Gerhard ------------------ Jeder erfüllte Wunsch ist ein Traum weniger Träume sind die Sonnenstunden der Hoffnung Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
andi.t Mitglied Entwicklung/Konstruktion
Beiträge: 14 Registriert: 27.10.2003
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erstellt am: 02. Jul. 2009 21:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Martin Hofmann
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