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Autor Thema:  Software als Service - Was ist das Gute daran? (1320 mal gelesen)
Profitexter
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erstellt am: 21. Okt. 2005 11:14    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Software als Service
Was ist das Gute daran?

von Lars Frutig (*),
Leiter Marketing von
Ramco Systems, Basel http://www.ramco.ch/product.asp?menu=06022000


Zunächst einmal ist es ein altbekanntes Prinzip, dass man die Dinge, die zweckmässigerweise ausserhalb besorgt werden können, nicht mehr bei sich im Hause erledigen soll. So käme heute wohl kaum noch jemand beispielsweise auf die Idee, bei sich zu Hause den Kaffee selbst zu rösten. Und ebenso stellen wir uns auch keinen Generator in den Keller, um unseren Strom selber zu machen.

Dass es im Software-Bereich ganz ähnlich einen wachsenden Trend zur Auslagerung von Computer-Dienstleistungen gibt, ist spätestens allgemein bekannt, seit das Internet zum Massenphänomen geworden ist.

Seitdem ist es ohne grosse Probleme möglich, die Software-Applikation an einen sog. ASP ("Application Service Provider") auszulagern – möglicherweise sogar jenseits der eigenen Landesgrenzen.

Aber leider herrscht gerade bei den kleinen und mittelgrossen Unternehmern immer noch diese irrige Vorstellung, dass die Auslagerung von Computer- bzw. Software-Kapazität doch eher etwas für das ganz grosse Business wäre. Hotelkonzerne lassen ihre Zimmerbuchungssysteme extern laufen. Internationale Transportunternehmen lassen die Dispositionssysteme für ihre Containerflotten auswärts laufen. Und so weiter.

Ideal für die grossen, die ganz grossen Unternehmen.

So meinen wie gesagt viele.

Dabei sind es in Tat und Wahrheit doch eigentlich gerade die kleineren Firmen, bei denen die Vorteile von "Software als Service" besonders zum Tragen kommen.

Gerade im KMU wäre es doch höchst interessant, Software nicht mehr immer wieder neu kaufen zu müssen und sie womöglich noch mit viel Aufwand an die betrieblichen Bedürfnisse anzupassen. Für manche aufwendige Branchenlösung müssen unter Umständen sogar komplett neue Server angeschafft werden, da die auf gängigen PCs und Netzwerken nicht lauffähig ist.

Um wieviel einfacher wäre es da doch, wenn man die Software je nach Bedarf – quasi aus der Steckdose – nutzen könnte?

Bei einem Anbieter, der sie bei sich in einem leistungsfähigen Rechenzentrum hoch verfügbar installiert hat. Der oft sogar auf branchenspezifische Lösungen spezialisiert ist.

Für den regelmässigen Upgrade, für die Anpassung an geänderte Verhältnisse, für Installation und Wartung des Systems, für sämtliche Verhandlungen mit den Software-Herstellern ist dann dieser Anbieter zuständig.

Wie oft kann man heutzutage etwa beobachten, dass Firmen auf dem Markt ins Hintertreffen geraten, weil sie etwa keine qualifizierten IT-Leute engagieren können, die das nötige Computer- und Software-System auf Vordermann bringen!

Wie oft hören wir heute davon, dass kleinere Unternehmen den nächsten Wachstumsschritt nicht mehr schaffen, weil der mit extremen Finanzinvestitionen in die internen IT-Strukturen verbunden wäre.

Dergleichen könnte mit "Software aus der Steckdose", die vom Endkunden als Service beansprucht wird, bald schon komplett der Vergangenheit angehören. Gerade auch kleinere Firmen bekommen hier die Chance, Software zu Nutzen, die wegen der satten Anschaffungskosten bisher nur den Grossen zur Verfügung stand.

Zunächst muss der Endnutzer weder Software noch Nutzungslizenz kaufen. Dies besorgt der Anbieter, der seinerseits die Software dann gegen Gebühr weiter vermietet.

In dieser Gebühr als Endpreis ist aber meist nicht nur die Bezahlung der eigentlichen Software-Nutzung sowie auch von Support und Maintenance enthalten, sondern auch die Kosten für die Rechner-, Speicher- und Netzwerkkapazität.

Somit werden die Gesamtkosten für die Software ganz massiv gesenkt. Es gibt diesbezüglich den Begriff der TCO ("total cost of ownership"), der neben dem eigentlichen Kaufpreis auch sämtliche Installations-, Wartungs- und Supportkosten enthält. Alleine schon die Tatsache, dass man beim Software-Service ja nur die tatsächliche beanspruchte Zeit bezahlt, macht sich hier kräftig bemerkbar.

Dass sich dazu für den einzelnen Betrieb der Software-Einsatz so stark vereinfacht, dass man wieder mehr Potential für das eigentliche Geschäft hat, ist bei dieser Rechnung noch gar nicht berücksichtigt.

Man stelle sich vor: Bei einem Service-Anbieter hat man etwa eine Personalverwaltungssoftware installiert. Diese Software sorgt quasi automatisch dafür, dass die arbeitsrechtlichen Vorschriften (Datenschutz, Arbeitsvertrag, Jugendschutz, AHV, Pensionskasse, Ferienverwaltung u.s.w.) immer bis ins Detail sauber und korrekt abgewickelt werden.

Ändert sich nun etwas von diesen Vorschriften, so braucht das den Endnutzer nicht weiter zu kümmern. Da ein Update der Software Sache des Anbieters ist, braucht man weder eine Gruppe von Arbeitsrechtsexperten noch einige Systementwickler, damit man als Arbeitgeber wieder ruhig schlafen kann.

Und das gilt nicht nur für dieses eine Gebiet sondern für alle Sektoren, auf denen endlose Behördenkrämpfe der Normalfall sind. Mehrwertsteuer. Zoll. Umweltvorschriften.

Wird diese Last von einem genommen, dann werden im Unternehmen – gerade auch im kleineren Betrieb – gewaltige Ressourcen frei.

Aber nicht nur das: Auch bei der Finanzplanung stellen sich positive Effekte ein. Da man sich nicht auf unerwartete zusätzliche Anschaffungskosten einrichten muss, braucht man diesbezüglich kein Kapital mehr als Rückstellungen zu bilden.

Der Zugriff über das Internet (eventuell auch Dialup-Netze) macht den Anwender dabei weltweit geografisch unabhängig.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, auf die Dienste eines ASP zurückzugreifen, sollte sich konkret einige Fragen stellen, die für den Erfolg des Projekts insgesamt von zentraler Bedeutung sind.

Ist der Provider gross und leistungsfähig genug, dass...

... er bei allfälligem Wachstum des Geschäfts auch in Zukunft
ein bedarfsgerecht grösseres Volumen zur Verfügung stellen
kann?

... er eine ausreichende Server-Uptime garantieren kann?
(Üblich sind mehr als 99.5 %.)

... er über ausreichend Speicher und Bandbreite verfügt, die
im Bedarfsfall zugeschaltet werden können? (z.B.
Notfall-Dispositiv bei unerwartetem Datenverkehr)

... er entsprechende Sicherheitsvorkehrungen bei sich im
Verarbeitungszentrum eingerichtet hat? (Firewall,
sicheres Login, sichere Verschlüsselung methodisch in die
Arbeitsabläufe eingebaut)

... er Support und Wartung ständig zur Verfügung stellen kann?
(24 Stunden)

... er über genügend Erfahrung beim Angebot von Software-
Dienstleistungen verfügt?

Sicher sind die Grösse und Erfahrung eines Providers für den Erfolg eines Software-Service-Projekts von grosser Bedeutung. Gerade auch als kleineres und mittelständisches Unternehmen sollte man sich darüber im klaren sein, dass es nicht unbedingt ratsam ist, sich mit einer geschäftskritischen IT-Struktur an einen Startup mit zwei oder drei Leuten auszuliefern, die alle diese Gewährleistungen nicht bieten können.

Allerdings gibt es darüber hinaus noch einige Fragen, die weniger die Grösse und mehr die Qualität der gebotenen Leistung betreffen.

So etwa sollte man als Kunde fragen,...

... ob der Provider sein eigenes Rechenzentrum betreibt
(oder ob er allenfalls seinerseits die Daten wieder
an Dritte auslagert).

... wie oft der Provider ein Backup durchführt und auf
welchem Medium die Daten gespeichert werden.

... wie und zu welchen Kosten neue Nutzer in das System
eingebunden werden.

... wie und in welchen zeitlichen Abständen die jeweiligen
Upgrades geregelt sind.

Abschliessend lässt sich festhalten, dass der Ansatz der "Software aus der Steckdose" ganz erhebliche Kostenvorteile bietet. Das einzelne Unternehmen muss sich unterdessen auch schon fragen, ob man auf diese Vorteile ohne weiteres verzichten kann.

Dass das Geschäftsmodell insgesamt für viele auch heute immer noch etwas Ungewohntes hat, obwohl die Anfänge bis zu den Time-Sharing-Modellen der 80er Jahre zurückreichen, ist dabei natürlich eine Tatsache.

Allerdings werden wir uns daran gewöhnen.

Genauso wie wir uns daran gewöhnt haben, dass unser Strom nicht in eigener Regie bei uns im Keller sondern irgendwo da draussen in einem Kraftwerk erzeugt wird - möglicherweise in Weissrussland...
---

(*) redaktionelle Beratung und Bearbeitung
von Achim H. Pollert, freier Journalist,
Fachautor mit Tätigkeitsschwerpunkt in
der Schweiz

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