Hallo Robert,
Ich glaube du musst die Transformationsaufgabe in mehrere Teilbereiche zerlegen.
- Transformation deiner Fachschalen in Oracle
- Transformation externer DWGs
- Transformation externer Verktordaten (Shape, SDF)
- Transformation ASCII Dateien (Punktdateien)
- Transformation von Rasterdateien.
Am besten ist, wenn du für alle Aufgaben den gleichen, oder mindestens ähnlichen, Ansatz zur Transformation verwenden kannst.
Grundsätzlich hast du eine Transformation mit Restklaffenverteilung oder eine nach dem NTV2 Ansatz mit Shiftwerten.
Ich habe für die Transformationen der Datenbank, der DWGs und der ASCII Dateien selber ein Programm entwickelt.
Über Passpunkte (max. 25000) wird eine Transformation gerechnet und die Daten modifiziert.
Im Gegensatz zu der in AutoCAD integrierten Transformation werden hier die Restklaffen verteilt und ich bekomme ein
Fehlerprotokoll mit den berechneten Restklaffen und den zu erwartenden Fehler.
Zusätzlich, das war in Deutschland durch die Verdrehung notwendig, werden alle Orientierungen mit transformiert und als Korrektur angebracht.
So bleiben Texte auch parallel zu Leitungen. Die Verdrehung in Deutschland ist je nach Gebiet vom Wechsel von GK2 ca. 2,7 gon.
Das sieht man schon.
- Transformation deiner Fachschalen in Oracle
Vor der Transformation alle Indexe und Geometrien prüfen. Aus Geschwindigkeitsgründen habe ich alle Spatial Indexe wieder gelöscht.
Wichtig ist vor der Transformation in der Datenbank alle Trigger zu deaktivieren, da sonst unter Umständen z.B. alle Label verschoben/neugesetzt werden oder sehr unerwartete Ergebnisse auftreten.
Prüfen ob die Spatiallimiten auch zu den neuen Koordinaten passen.
Am Ende die neue SRID setzen und Indexe wieder aufbauen, Trigger aktivieren.
In Oracle Spatial werden Bögen durch den Anfangs-, End- und Scheitelpunkt definiert. Bei extrem flachen Bögen kann es so durch Rundungen vorkommen das die Pfeilhöhe des Bogens unter 1mm geht. Das sind dann die kolinearen Bögen die du nacharbeiten musst.
(Chance 1:500000)
Zusätzlich musst du vorher schauen ob die Transformation Auswirkungen auf deine verwendete Punktnummerieung (Kilometerquadrate) haben kann.
Eventuell hast du auch Namesbildungen von Elementen die sich nach einem Raster richten. Hier ist zu erwarten, dass es einige Elemente gibt die in ein neues Raster fallen.
- Transformation externer DWGs
Hier wird es Probleme geben mit XRefs, eingefügten "grossen Blöcken", hier haben einige z.B. ihr Leitungsnetz als Block eingefügt.
Blöcke wie Zaunsignaturen, Schraffuren mit Einfügepunkt 0,0 sind auch lustig.
Wie sieht es aus mit externen Anwendungen wie Bauleitplanung, Straßenplanung etc.. Dort haben die Anwendungen auch Spuren in der DWG und den Elementen hinterlassen und angeknüpft.
Wahrscheinlich sollen diese DWGs auch weiter mit den Programmen bearbeitet werden können.
Deshalb habe ich die Zeichnungen erst mal bereinigt und gegebenfalls zerlegt. Bei mir wurden dann aber die Zeichnungen beibehalten und die Koordinaten manipuliert das jede externe Anwendung auch wieder mit der Zeichnung arbeiten kann.
Mit der zusätzlichen Vorkommastelle wird es keine Probleme geben. Das war in Deutschland schon immer in dem Bereich.
- Transformation externer Verktordaten (Shape, SDF)
Zum Teil wurden die Daten in eine Datenbankfachschale überführt und dort transformiert. Einige Shape Dateien wurden mit den GDAL Tools (gdalwarp) mit Hilfe einer eigenen GSB Datei transformiert.
- Transformation ASCII Dateien (Punktdateien)
Eigene Transformation vor dem Import.
Möglichst schon vorhandene Daten vorher in die Datenbank importieren.
- Transformation von Rasterdateien.
Wurde mit den GDAL Tools und eigener GSB Datei gemacht.
Das Problem ist in Deutschland dann die Verdrehung. Hier entstehen bei gekachelten Bildern (z.B. Luftbilder) kleine Keile in allen Ecken.
Das gibt immer ein Transparenzproblem. Bei den Gdaltools gibt es auch Tools (gdalmerge) mit denen du vor der Transformation einzelne Bilder verschmelzen kannst und am Ende wieder einen rechteckigen Ausschnitt in eine neue Datei ableiten kannst.
Viel Spaß, und mache nicht den Fehler mit Beta2007 oder ähnlichen zu Transformieren und deine Daten zu ruinieren. In die Erfassung ist sicherlich eine sehr sehr hohe Summe geflossen. Wie ich euren Laden kenne soll das bestimmt nicht weggeschmissen sein.
Wilfried Stelberg
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Warum lisp'eln wenn's auch anders geht.
www.ib-stelberg.de
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