Autor
|
Thema: Ueber neuere Riemengetriebe (1434 mal gelesen)
|
murphy2 Mitglied -
Beiträge: 1201 Registriert: 30.07.2002 C 64 Amiga 1000 mit 8.5 MB RAM und Seagate ST225 RLL formatiert Z80 mit 256 kB RAM
|
erstellt am: 14. Nov. 2016 12:30 <-- editieren / zitieren -->
|
Schwebe Mitglied Techniker
Beiträge: 76 Registriert: 11.03.2003 Mastercam X9 V5 R19 SP9 X64 Win7-64 Athlon X4 995 8GB ATI 7750 Samsung 840 250GB
|
erstellt am: 14. Nov. 2016 17:05 <-- editieren / zitieren -->
Damals flogen die Späne noch nicht so weit wie heute. Wahrscheinlich war HSS noch nicht mal erfunden. Mit einer Schnittgeschwindigkeit von geschätzten 10 Metern pro Minute war alles gemächlicher. Ganz unten im Artikel wird an einer großen Drehmaschine von einer brachialen Leistung mit 5PS berichtet. Der Ausdruck "Arbeitssicherheit" war wohl auch noch nicht bekannt, geschweige denn ein Schutzblech. ------------------ "Aerodynamik ist etwas für Leute, die keine Motoren bauen können" - Enzo Ferrari Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
metz Plauderprofi V.I.P. h.c. Techniker Maschinenbau
Beiträge: 11636 Registriert: 16.02.2009
|
erstellt am: 15. Nov. 2016 07:17 <-- editieren / zitieren -->
In dem Zuge kann ich nur die Führung im Deutschen Museum München empfehlen. Der gute Mann, der das im Sommer gemacht hat, hat ´ne Menge über die alten Riementriebe erzählt. Mit den modernen Maschinen kannte er sich nicht so gut aus! ------------------ Gruß Harald ____________________ Ama et fac quod vis! Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt! (Albert Einstein) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 4303 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 15. Nov. 2016 08:58 <-- editieren / zitieren -->
Ich bin grad dabei die letzte flachriemengetriebenen landwirtschaftlichen Maschinen mit moderneren Antrieben auszustatten. In unserem winzigen Dorf gabs früher für alle Landwirtschaften gemeinsam einen Antriebsmotor, der war auf einer Art "Schlitten" montiert und wurde per Fuhrwerk von Haus zu Haus gebracht. Riemen, Kabel und eine Menge Übergangsstecker dazu (in jedem Haus waren, historisch bedingt, unterschiedliche Starkstromstecker). Riemenpech hatte jeder selber. Der Motor war ein Gusseisen-Ungeheuer aus der Kaiserzeit. Die Nachbarn haben sich successive neue Geräte gekauft mit eigenem Antrieb, und das Motormonster ist bei uns gelandet, hat die letzten Jahrzehnte nur mehr die Güllepumpe angetrieben, die für sich ein Wunderwerk an Riemengetriebe und uraltem Maschinenbau war (mit Leerlauf und Nebentrieb). Der Gussmotor hat dann über einen Sommer ungewollt eine Ameisenkolonie beherbergt die der Isolation den Garaus gemacht haben, daher landete er im Alteisen, genauso wie die Güllepumpe, für die nach Aufgabe der Landwirtschaft kein Bedarf mehr gegeben war. Also bleibt die Kreissäge das letzte Relikt der Flachriemenzeit. Und die werde ich auf Keilriemen umbauen. Der Flachriemen bedarf derartig liebevoller Streicheleinheiten dass er ein bisserl Leistung überträgt, dass man mehr streicheln und Pech applizieren tut als Holz schneiden. Das letzte Stück Riemenpech ist auch nur mehr ein kleiner Stummel und die Anwendung wird mit zunehmender Kürze immer gefährlicher. Achja, beim "Kraftwerk" ist auch eine uralte Tisch-Bohrmaschine dabei. Mit Riementrieb. Um etliche Dimensionen kleiner als das oben Gezeigte. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Plauderprofi V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 3512 Registriert: 07.12.2005 Inventor 2021 Ich mag beide Arten von Musik: Country und Western! S-Fanclub
|
erstellt am: 15. Nov. 2016 09:12 <-- editieren / zitieren -->
|
Ing. Gollum Plauderprofi V.I.P. h.c. Sondermaschinenbau
Beiträge: 2698 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
|
erstellt am: 15. Nov. 2016 09:35 <-- editieren / zitieren -->
Bei denen Industriemuseen der LWL wird kann man ab und an noch Vorführungen von riemengetriebenen Maschinen besuchen. Wenn man Glück hat, gerät man an einen Museumsführer der sich mit der damaligen Technik auskennt, meistens hat man leider Leute die einem das Gehirn mit verklärten Geschichten über die damalige Romantik und Zeitgeist zumüllen. Sei es drum; Wenn diese Maschinen laufen, sind sie so schon leise... Man sieht alles... Ein Traum. Daran arbeiten wollen, würde ich aber nicht. Die Geschichten die mir ein Drehen BJ1930 erzählt hat, waren schon abenteuerlich und ich wunderte mich, dass er überhaupt noch alle Gliedmaßen beisammen hat. ------------------ Es gibt keinen Feierabend... und dann ist die Aufgabe doch einfach, dass man so herangeht, dass man das schafft und dann kann man das auch schaffen und ich hab überhaupt keinen Zweifel. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
murphy2 Mitglied -
Beiträge: 1201 Registriert: 30.07.2002 C 64 Amiga 1000 mit 8.5 MB RAM und Seagate ST225 RLL formatiert Z80 mit 256 kB RAM
|
erstellt am: 15. Nov. 2016 10:59 <-- editieren / zitieren -->
Hier eine moderne Sägenschärfmaschine des renommierten Hauses Vollmer, wie auch ich sie viele Jahre genutzt habe: http://www.lanz-bulldog.ch/Portals/0/LiveContent/770/Images/vollmer-schaerfmaschine-franz-theiler.jpg Hinten das große runde Ding ist die zentrale Riemenscheibe, von der geht nach unten der Riemen für das Gebläse und oben herum über die vier Umlenkrollen der Antrieb der Schleifscheibe. Man erkennt deutlich, daß ein Elektromotor für die Schleifscheibe nicht nötig ist. Die Maschine hat nur eine Zahnform (sog. Schriftzahn bzw. freistehender Schriftzahn), kann 30, 60 oder sogar 90 Zähne pro Minute schleifen, dazu hat sie ein Dreigang-Zahnradgetriebe. Sie kann zudem Geradschliff oder Schrägschliff. Beim Gradschliff bewegt sich der Kopf nur auf und ab, beim Schrägschliff dreht er sich um die Hubachse ca. 30 Grad abwechselnd nach links und rechts. Selbstverständlich habe ich noch eine Maschine ähnlichen Typs, die auch drei verschiedene Zahnformen kann. Kommt demnächst ins Sägewerk, mit der wurden und werden wieder die Sägeblätter der Gattersäge geschärft.
------------------ - Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Plauderprofi V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 3512 Registriert: 07.12.2005 Inventor 2021 Ich mag beide Arten von Musik: Country und Western! S-Fanclub
|
erstellt am: 15. Nov. 2016 11:43 <-- editieren / zitieren -->
Erinnert mich irgendwie an die alten Zahnarztbohrer, wo auch eine Transmission um x Ecken ging... ------------------ Gert Dieter Es ist niemand so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren findet, der ihn versteht. Nietzsche Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 4303 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 15. Nov. 2016 16:31 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Original erstellt von Hohenöcker: Falls Du mal wieder eine Güllepumpe brauchst...
Böser Seitenhieb, die CX war eins der langzeitstabilsten Motorräder überhaupt! Kleine Nebenexkursion zu Motorädern und dem denkbaren Missbrauch von Zweizylindern: Wir haben damals bei der ersten Wüstenreise '82 für die BMW einen kleinen Zusatz aus einer aufgebohrten Zündkerze und einem Schlauch + Zubehör gebaut, mit dem man den einen Zylinder motorisch betreiben, und gleichzeitig den anderen zum Luft-(Reifen-)pumpen verwenden konnte. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Mitglied Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 1293 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
|
erstellt am: 15. Nov. 2016 19:37 <-- editieren / zitieren -->
|
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 4303 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
|
erstellt am: 15. Nov. 2016 19:49 <-- editieren / zitieren -->
Den einen Vergaser temporär abgebaut, natürlich. Wobei unsere Hauptsorge eher die mögliche chemische Aggressivität dem Gummi gegenüber war. Wir waren sehr stolz auf unsere Erfindung, haben aber Jahre später erfahren dass sowas in England schon lange üblich war. ------------------ mfg - Leo [Diese Nachricht wurde von Leo Laimer am 15. Nov. 2016 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyoming Plauderprofi V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 3281 Registriert: 02.02.2009
|
erstellt am: 15. Nov. 2016 19:50 <-- editieren / zitieren -->
|
Ing. Gollum Plauderprofi V.I.P. h.c. Sondermaschinenbau
Beiträge: 2698 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
|
erstellt am: 16. Nov. 2016 08:29 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Original erstellt von Leo Laimer:
Wir haben damals bei der ersten Wüstenreise '82 für die BMW einen kleinen Zusatz aus einer aufgebohrten Zündkerze und einem Schlauch + Zubehör gebaut, mit dem man den einen Zylinder motorisch betreiben, und gleichzeitig den anderen zum Luft-(Reifen-)pumpen verwenden konnte.
Ich liebe solche Aktionen. Mehr Freude an Technik kann man schon fast nicht haben.
------------------ Es gibt keinen Feierabend... und dann ist die Aufgabe doch einfach, dass man so herangeht, dass man das schafft und dann kann man das auch schaffen und ich hab überhaupt keinen Zweifel. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |