Der Tag verlief nicht so toll, wir hatten grade letzte Woche eine Kieferseite für die Zahnimplantation fast fertig vorbereitet, da löste sich etwa eine Stunde nach dem Schreiben des oberen Textes auf der anderen Seite Brücke, es stellte sich heraus, daß auch da „ausgeräumt“ werden muß und das machte der Kieferchirurg heute morgen. Daher auch die verspätete Antwort.
2002 gab es anfangs noch die Begrenzung auf 200 Uploads, als einer der ersten krachte ich (als murphy) gegen diese Grenze und legte mir den zweiten Nick (murphy2) an, teilte sie fortan auf, der eine zuhause, der andere im Job, diese beiden Umfelder unterscheiden sich bis heute gravierend.
Wenn es solange keine neuen Themen oder Antworten gibt, muß auch die Frage gestellt werden – wieviele Leute wissen von der Rubrik überhaupt?
CAD.DE ist historisch in seiner Struktur zu feingliedrig, weniger frequentierte Bereiche werden zu schnell aus der Liste der aktuellen Beiträge herausgeschoben und nicht mehr gesehen. Man braucht‘s aber nicht so fein aufgeteilt, vor CAD.DE schrieb ich – und schreibe ich bis heute – in einem Forum, da haben wir 3 Bereiche ohne Unterbereiche, einen für das Forenthema, einen für Politik, weil uns die so ärgert und einen weiteren Bereich für alles andere. Wenn ich da einen Beitrag zum Forenthema schreibe, dann sehen den garantiert alle.
Das Thema Gesundheit, wenig bekannt ist die sog. „Psychoneuroimmunologie“, die besagt eigentlich nichts weiter, daß genug Risikofaktoren das Immunsystem „hintenrum“ verrückt und überaktiv machen und das dann anfängt, Folgeschäden zu produzieren. Docs sahen es bei vielen meiner Beschwerden so, daß man ab einem gewissen Alter sowieso keine so hohen Ansprüche mehr stellen kann, kurierten also erfolglos die Einzelsymptome, zu denen sich auch keine schlüssigen Ursachen fanden.
Zum Glück gab es im Forum, wo ich mich mit CAD/CAM hinverzogen hatte, auch ein paar medizinisch vorgebildete Leute, man verfolgte die Fährten der Folgeschäden und hatte die Ursache, was aber nicht heisst, daß sich die Risikofaktoren so einfach abstellen lassen. Die heute in Stücken herausgepfriemelten Zähne gehören zu diesen Folgeschäden, die Zähne wurden von „unten“ her zerstört, da kann man oben schrubben wie man will.
Am Spruch „man arbeitet sich auf“ kann also schon was dran sein. Zumindest bei der häuslichen Weiterbildung sollte man versuchen, den Frust- und Stressfaktor so gering wie möglich zu halten und das Erreichen von Erfolgserlebnissen mit Meilensteinen und Zwischenstufen ermöglichen.
Obwohl es abends mit CAD und CAM bei mir sogar dieselben Produkte waren wie im Job, empfand man die Stunden am Abend als Entspannung, streckenweise ein Genuss. Man änderte die „Lebenseinstellung“ gründlich, reduzierte die Riskofaktoren und ebenso verschwanden eine ganze Reihe Beschwerden auch wieder, ganz ohne Pillenzeugs, anderes ist jetzt eben dauerhaft kaputt.
Meinen Lerntyp habe ich schon frühzeitig gefunden. Was nicht klappte, war der Vorlesungsbetrieb an der Hochschule, man lernte, spulte bei den Prüfungen wieder mit meist sehr guten Noten ab und hatte nichts begriffen, vor allem nicht die mögliche Anwendung, man sah sie nicht.
Meist kaufte ich mir die Sachen, ebenso Bücher oder was man eben so fand und lernte allein, auch ohne Gefahr einer Blamage. Hier war Christiani sehr gut, man bekam seine Lehrbriefe in der vereinbarten Geschwindigkeit, alles Lehrmaterial dazu, baute sich die Gerätschaften (vor allem im Elektronik-Labor) auf und benutzte sie dann auch. Die Funktion wurde theoretisch erklärt und praktisch nachgemessen. Es gab Aufbaulehrgänge, in einem baute man ein Oszilloskop, für andere brauchte man den – natürlich handgelöteten – NDR-Klein-Computer.
Die Lehrgänge von Christiani waren zwar hoch angesehen, die Zertifikate erwiesen sich bei Bewerbungen als wertlos. Was man hatte, war das Können, das einem die Hochschule nicht verrmittelte und man danach die Lücken zu stopfen suchte.
Bei den elektronischen Medien war der Borland-C-Compiler einsame klasse, das Hilfesytem erklärte die einzelnen Funktionen und es gab ein Beispiel dazu, die gut 16cm hohe Buchware brauchte man kaum. Auch bei Inventor und Solidworks reichten die mitgelieferten Lernprogramme, ließen einen aber im recht wichtigen Thema Daten- und Projektverwaltung im Regen stehen.
Das ist ein häufiges Manko, es werden die Funktionen anhand angepasster Einzelbeispiele erklärt, zusammenhängende Projekte gibt es kaum.
Die Lehrgänge zu 3d-Studio-MAX dagegen wirken lahm, man versteht nur sehr schleppend, was man tut. Bei CAM gab es Lehrgänge beim Lieferanten, einige Kollegen waren dort, hier kam ich als Try&Error-Autodidakt aber genausoweit, auch wenn die eine oder andere Arbeitsweise jetzt unkonventionell ist.
Recht gut kann man es sich vorstellen, als ich mich ans Orgelspiel machen wollte, also kaufte man reichlich teuer so Gerät, ebenso Lehrgänge (z. B. Enzberg), wo erklärt war, die Finger, Tasten und Noten zusammengehörten. Dann zuerst nur rechte Hand auf der oberen Tastenreihe, dann nur allein linke Hand auf der unteren Tastenreihe, dann nur der Fuß auf den Pedaltasten. Und dann – alles zusammen…..So flott konnte man schon das Notenliniensystem nicht lesen geschweigedenn schauen, welche Pfote grade wo war. Nach einigen Jahren schlief das Ganze wieder ein, der Orgelhersteller ging in 10 Jahren viermal pleite, so eine Formalie stört heute keinen mehr. Und der Orgelhype verschwand wieder.
Soll man erlerntes Wissen weitergeben? Auch hier war letztlich die Erfahrung ernüchternd. Es gibt Leute, wo man das gern tut und es sich auch lohnt.
Ein fachlich benachbartes Forum schaffte es, daß ich zwar die Lösung erarbeitete, aber nur noch ein einziges Bild bereitstellte, das zeigte, Lösung wurde erarbeitet und gefunden, Problem ist lösbar. Aber den Weg gab‘s nicht.
Im Job war ich ein paar Jahre allein mit CAD/CAM, konnte also recht frei arbeiten. Inzwischen kommen Fremdfirmen, die einem erzählen, wie alles zu gehen hat. Es war ein Lernprozess für sich, zu lernen, sich zu beherrschen und die Klappe zu halten.
Diese Woche hörte ich mir das mit normgerechten Zeichnungen an und warum meine Zeichnung nicht normgerecht sei. Dem Herrn fiel aber nicht auf, daß hunderte Maße fehlten und – warum das so war und mehr noch, warum dieses Teil trotzdem jahrelang mühelos gefertigt werden konnte und jetzt nicht mehr. Zuhause – brauche ich keine Zeichnung mehr, habe eine Projektverwaltung, die 5 Sekunden braucht, wofür ich im Job 10 Minuten (beides gemessen) warten muß (Autodesk-Vault, EDM, PDM usw….).
Bringe ich eine von mir erarbeitete Lösung in der Firma ein, muß diese 1000%ig funktionieren, eine zugekaufte braucht das nichtmal zu 50% zu tun.
Es ist auffällig, wenn man als Mitarbeiter was sagt, wird das immer kritisch beäugt, sagt ein Externer oder gar ein selbsternannter Berater was, dann ist das Weisheit pur.
Und so kam letztlich auch, daß ich meine Weiterbildung selbst mache und auch finanziere, mich also nicht durch Zwangsschulungen quäle, sondern meist 5 Bücher kaufe und vier davon im Mülleimer landen. Oder heutzutage pdfs. Es gab im Job Debatten, weil ständig Know-How eingefordert wurde, aber nichts dafür getan. Als man sich auf den Standpunkt stellte, es reiche eben nicht für alle Kollegen, blieb ich bei meiner alten Methode und lernte, Job und Abendbeschäftigung vollständig zu trennen.
Im Job muß ich heute verwenden, was einem vor die Nase gesetzt wird, entsprechend kann man mit jedem Mal weniger, weil man die Progs eben nicht mehr hat, die man beherrscht. Oft können die neuen Progs mehr, aber der Benutzer nicht, weil er mit den Monstern nicht klarkommt und auch nicht ausreichend praktisch eingelernt wird. Schnell mal ein halbtägiger Vortrag, das war‘s.
Bei mir hat Youtube heute einen breiten Platz, manche Videos sind recht gut gemacht (z. B. Gußvideos von myfordboy, der nicht ein Wort verliert), meist aber zum Motivations- und Ideenholen.
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