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Thema: Axialbelastung bei Fest-Fest-Lagerung (3315 mal gelesen)
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Ex-Mitglied
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erstellt am: 21. Mrz. 2016 20:59 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Ich habe eine Fest-Fest-Lagerung (bewusst!). Wie verhält es sich da eigentlich mit der Aufnahme der Axialkraft? Welches Lager nimmt wie viel auf? Für die Lebensdauerberechnung habe ich die komplette Axiallast durch ein Lager aufnehmen lassen und es mit Worst Case begründet. Aber ist das so richtig? Wie würdet ihr das machen? |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 3555 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
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erstellt am: 21. Mrz. 2016 21:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Rivago: Wie würdet ihr das machen?
Vermutlich genauso. Da statisch unbestimmt lässt es sich ja nicht vorhersagen. Durch unterschiedliche Erwärmung oder auch durch Toleranzen könntest Du es ja sogar mit noch größeren Lasten zu tun bekommen...
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Ex-Mitglied
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erstellt am: 22. Mrz. 2016 17:49 <-- editieren / zitieren -->
Danke |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 22. Mrz. 2016 21:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 23. Mrz. 2016 15:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Das Problem bei einer überbestimmten Lagerung ist vor allem, dass zur Betriebslast noch Kräfte in zunächst unbekannter Größe und Form dazukommen, wegen Toleranzen, Wärmedehnung, elastischer Verformung usw. Diese zusätzlichen Kräfte können leicht mal wesentlich höher werden als die Betriebskraft, und somit ist jegliche ordentliche Lebensdauerberechnung der Lager umsonst. Es gibt Wälzlager die ausdrücklich für den paarweisen oder mehrfachen Einbau vorgesehen sind, da werden durch entsprechende Gestaltung und Fertigung die meisten der obigen Unabwägbarkeiten ausgeschaltet. Die Lagerung einer Welle mit zwei Festlagern wird mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später versagen, entweder geht eines der zwei Lager durch die Zusatzlasten kaputt, oder es arbeitet sich aus der Fixierung los und wirkt letztlich als Loslager (solange bis eventuell der Lagersitz aufgearbeitet ist). Warum wollte man das absichtlich provozieren?
------------------ Betriebsauflösung - bei Interesse PM Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
Beiträge: 1064 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
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erstellt am: 23. Mrz. 2016 16:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Watt Leo sagt. Einfach guter Typ. Rechnen tust das wie ein Lagerpaar. Sprich: Du beziehst die Steifigkeit der gesamten Konstruktion mit ein und musst dir Abschließend auch überlegen, wie du die Vorspannung bei Montage korrekt eingestellt bekommst, damit es Spielfrei ist und trotzdem die errechnete Lebensdauer erreicht wird.
------------------ Es gibt keinen Feierabend... und dann ist die Aufgabe doch einfach, dass man so herangeht, dass man das schafft und dann kann man das auch schaffen und ich hab überhaupt keinen Zweifel. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 23. Mrz. 2016 17:50 <-- editieren / zitieren -->
@Klaus Meine Axiallast ist in dem Fall eine Gewichtskraft. Sonst wirkt in axialer Richtung nichts. @Leo
"Warum sollte man das absichtlich provozieren?" Weil eine gewisse Systemsteifigkeit erforderlich ist. Auch die Vorspannung durch die Montage kann korrekt eingestellt werden (siehe Hinweis Gollum). Danke euch [Diese Nachricht wurde von Rivago am 22. Mai. 2016 editiert.] |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4567 Registriert: 21.07.2005
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erstellt am: 23. Mrz. 2016 19:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Rivago: ... eine Gewichtskraft. Sonst wirkt in axialer Richtung nichts. ... Weil eine gewisse Systemsteifigkeit erforderlich ist. ... die Vorspannung durch die Montage kann korrekt eingestellt werden ...
Was für eine Systemsteifigkeit bzw. in welche Richtung wird durch eine Fest-Fest-Lagerung gewährleistet? Wenn nur in eine axiale Richtung eine Kraft (Gewichtskraft) wirkt, dann hat das doch bei richtiger Lageranordnung keinen Einfluss auf die Steifigkeit, auch nicht bei Fest-Los-Lagerung. Wegen der angesprochenen Vorspannung habe ich den Verdacht, dass Sie anstelle einer (unzulässigen) Fest-Fest-Lagerung eine durchaus übliche angestellte Lagerung meinen. Wie sollte sonst irgend jemand eine korrekte Vorspannung einstellen bzw. überhaupt definieren können? ------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 3555 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
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erstellt am: 23. Mrz. 2016 19:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ja, so langsam wird es komisch. Sobald eine Vorspannung gegeben ist, ist doch eigentlich klar, welches Lager die Gewichtskraft übertragen muss. Es sei denn, durch irgendwelche Einflüsse kann diese Vorspannung komplett aufgehoben werden. Aber wenn das passieren kann, ist ja eigentlich die ganze Überlegung sinnlos. Vielleicht mal ein Bild dieser Lagerung? Es ist doch nur 'ne Lagerung. So super geheim und innovativ kann das eigentlich nicht sein. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 23. Mrz. 2016 21:02 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Wyndorps hat Recht. Es ist eine angestellte Lagerung, eine Stützlagerung. Bei mir ist sie in O - Anordnung ausgeführt. Ich dachte immer sowas nennt man Fest - Fest - Lagerung. Von welchem Lager wird denn dann die Axialkraft aufgenommen? Vom oberen? |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 23. Mrz. 2016 21:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Bie einer X oder O Lagerung kann es sich nur um Schrägkugellager oder ähnliches handeln. Dann kann bei einer senkrechten Welle nur ein Lager die Gewichtskraft aufnehmen. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
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erstellt am: 23. Mrz. 2016 21:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Rivago: Von welchem Lager wird denn dann die Axialkraft aufgenommen? Vom oberen?
Super! Wir wissen doch nicht mal, ob Deine Gewichtskraft über den Aussen- oder Innenring in das Lager eingeleitet wird. Wie sollen wir also diese Frage beantworten? Ein Bild dieses Dings hätte uns jetzt echt langsam jede Menge Raterei erspart... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 23. Mrz. 2016 21:59 <-- editieren / zitieren -->
Klaus hat Recht, es sind 2 Schrägkugellager. [Diese Nachricht wurde von Rivago am 22. Mai. 2016 editiert.] |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
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erstellt am: 23. Mrz. 2016 22:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Das war nicht böse gemeint. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es für die Teilnehmer hier evtl. etwas schwierig oder auch frustrierend ist, wenn die Informationen von Dir (ungewollt) nur häppchenweise eintrudeln. Gruß, Torsten Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 24. Mrz. 2016 11:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Rivago: Klaus hat Recht, es sind 2 Schrägkugellager...
Dann war die ursprüngliche Frage tatsächlich, ahämmm, sehr unüberlegt. Von zwei gegeneinander angestellten Schrägkugellagern kann jedes Axialkräfte nur genau aus einer Richtung aufnehmen, das liegt in der konstruktiven Natur von solchen Lagern. Für die Berechnung kommt dann zur betriebsmäßigen Axiallast nur noch eine etwaige Vorspannung (Federringe o.Ä., falls vorgesehen). Und natürlich etwaige Radiallasten, die entsprechend den Hebelgesetzen u.Ä, von beiden Lagern getragen werden. ------------------ Betriebsauflösung - bei Interesse PM Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |