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Thema: Alu haftet am Stahl (4215 mal gelesen)
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Inventour Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
Beiträge: 79 Registriert: 29.08.2012
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erstellt am: 11. Sep. 2012 15:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Mir ist folgendes Problem nahe bebracht worden: Beim Eindrücken von Läuferkörpern ins Gehäuse (Elektromotor), bleibt immer am Stempel, der das Gehäuse aufweitet, Aluminium hängen. Dadurch wird das Gehäuse ebenfalls beschädigt. Gibt es alternativ einen Werkstoff, an dem das Alu nicht hängen bleibt? Bisher wurde normaler gehärteter Stahl verwendet. (glaube 90MnCrV8)Die Gehäuse sind Stranpressprofile aus Aluminium. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 11. Sep. 2012 15:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Inventour
Hallo Inventour, darfst Du nicht schmieren. Wie sieht denn die Oberfläche des Stahls aus ? Die üblichen Oberflächenbehandlungen helfen bestimmt, nur wieviel weiß ich nicht. Die einfachste ist Tenifer ( Gasnitrieren ). Beliebt ist auch die WC/C Beschichtung wo nicht geschmiert werden darf. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
Beiträge: 2660 Registriert: 15.03.2005
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erstellt am: 11. Sep. 2012 16:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Inventour
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Inventour Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
Beiträge: 79 Registriert: 29.08.2012 Autocad 2018 Autocad Mec 2018 Inventor 2018 CATIA V5 R28 SP03 Win 10(64bit) Intel Xeon CPU E3-1245 3,4GHz; 16 Gb RAM; Nvidia Quadro M2000
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erstellt am: 12. Sep. 2012 06:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Also, die Oberfläche des Stempels ist poliert. Das Aluminium bleibt am Stempel haften. Geschmiert wird, sogar sehr viel. Gehäuse schwimmt im Öl. Wenn nicht geschmiert wird, wird dass Alu wie rausgerissen aus dem Gehäuse, mit Schmierung ergeben sich Schleifspuren. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
Beiträge: 2660 Registriert: 15.03.2005
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erstellt am: 12. Sep. 2012 07:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Inventour
Öl hilft bei Alu nicht so viel... merkst Du ja selbst. Ja nach Aluwerkstoff kann das Zeug ziemlich weich sein. Bei mir zu Hause hat sogar eine Aluleiter durch bloßes Anlehnen an die Wand dauerhafte silbrige Spuren an der Raufasertapete hinterlassen. Welche Legierung nutzt Ihr? Ist das Alu-Teil behandelt? Eloxiert? Wenn technisch machbar, würde ich es mit billigem Gleitlack beschichten. ------------------ Cheers, Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 12. Sep. 2012 07:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Inventour
Dann erkundige Dich einmal bei einem Schmierstoffhersteller nach einem besseren Schmierstoff. Beim Strangpressen von Aluminium Profilen muß das Problem dann noch viel stärker auftreten. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Inventour Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
Beiträge: 79 Registriert: 29.08.2012
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erstellt am: 12. Sep. 2012 09:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hab grade festgestellt, dass das keine Strangpressprofile,sondern Druckgussteile sind. Somit ist die Oberfläche auch entsprechend schlechter als bei den Strangpressprofilen. Die Legierung nennt sich GD-AlSi10Mg Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ulrix Mitglied Maschinenbauingenieur
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erstellt am: 12. Sep. 2012 14:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Inventour
Beim Strangpressen von Aluminiumlegierungen arbeitet man meistens ohne jegliche Schmierung. Dementsprechend fest haften die Materialrückstände auf den Werkzeugoberflächen (was den Strangpressvorgang aber nicht beeinträchtigt). Bezüglich der Reibung bzw. Haftung könnte ich mir vorstellen, dass bei dem Aufweitvorgang ähnliche Verhältnisse vorliegen wir beim Ziehen von Drähten oder Rohren (mal abgesehen davon, dass Gusswerkstoffe normalerweise nicht gezogen werden). Habt Ihr schon mal Schmierstoffe getestet, die eigentlich fürs Ziehen gedacht sind? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ford P. Mitglied
Beiträge: 842 Registriert: 26.05.2008 WF2 m230 WF4 m040 Intralink 3.4 m040 Intralink 3.4 m060 HP 8710w
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erstellt am: 13. Sep. 2012 21:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Inventour
Hallo Inventour, ich halte die Lösung für nicht optimal mit einen Stempel das doch relativ unelastische Alugussgehäuse mit einem Stempel aufzuweiten. Alu neigt nunmal sehr zum Schmieren, läßt sich ja auch bescheiden schleifen, Alugewinde neigen zum Fressen ... Ich befürchte das wird sich schwer in den Griff bekommen lassen, gerade mit zunehmender Werkzeugstandzeit. Kommen dann noch andere geometrische Faktoren (ungleichmäßige Steifigkeit des Gehäuses durch z.B. Verrippung, Entformschräge, eventuell schon vorhandene Ziehriefen durch Entformung ...) wirds noch schwerer. Ich bin auch in der Elektromotorenbranche beheimatet und da werden die Blechpakete niemals in die Alugehäuse gepresst. Das wird durch Schrumpfen gefügt. Durch den relativ hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten von Alu braucht man gar nicht so hohe Temperaturen um das Übermaß zu überwinden. Das läßt sich auch ganz einfach berechnen. Das ist natürlich hinfällig wenn die Gehäuse schon thermisch empfindliche Bauteile enthalten. Da müsste man noch zusätzlich die Montagereihenfolge, falls möglich, anpassen. Ford P. ------------------ Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau rausfindet, wozu Pro/E da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Inventour Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
Beiträge: 79 Registriert: 29.08.2012
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erstellt am: 17. Sep. 2012 09:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Gibt es vllt. auch die Möglichkeit, den Stempel zu beschichten? Denn um tausende Motorengehäuse zu erwärmen, wäre sicher ein erheblicher finazieller Aufwand von Nöten.Wie wird das denn beim Tiefziehen von Alu-Blech gemacht. Verschiedene Öle wurden schon ausprobiert. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 17. Sep. 2012 09:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Inventour
Die Hartstoffschichten nannte ich schon oben im meinem ersten Beitrag. Die veringern alle die Adhäsion mehr oder weniger. Die Oberfläche des Aluminium sollte heir kaum eine Rolle spielen. Im Formenbau für Alu-Druckguss sind nitrierte und gehärtete Werkzeugteile üblich. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
Beiträge: 2660 Registriert: 15.03.2005
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erstellt am: 17. Sep. 2012 09:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Inventour
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Euroschwede Mitglied BSc. Mechanical Engineering
Beiträge: 192 Registriert: 15.11.2004 WIN 7 Solid Works 2017 ACAD 2013 DELL Workstation
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erstellt am: 17. Sep. 2012 09:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Inventour
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Inventour Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
Beiträge: 79 Registriert: 29.08.2012
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erstellt am: 17. Sep. 2012 14:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Ford P. Mitglied
Beiträge: 842 Registriert: 26.05.2008 WF2 m230 WF4 m040 Intralink 3.4 m040 Intralink 3.4 m060 HP 8710w
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erstellt am: 17. Sep. 2012 22:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Inventour
Zitat: Original erstellt von Inventour: ... Denn um tausende Motorengehäuse zu erwärmen, wäre sicher ein erheblicher finazieller Aufwand von Nöten...
Das wird so bei zigtausend Motorengehäusen gemacht (Standardasynchronmaschinen), über alle Achshöhen, bei uns im Werk von 56 bis 225 mm. Da reden wir aber auch von Paketlängen bis zu jenseits der 300 mm. Da wäre die Wirkung des Stempels wahrscheinlich schon bei 25% der Paketlänge verpufft. Und dann würde man mit irgendeiner Blechkante garantiert einen Span ziehen. Ein passender Induktor wird nicht die Welt kosten, auf Dauer sicherlicher günstiger als ständig den Stempel nachzubearbeiten und (wieder) zu beschichten. Und das Ölgepansche ist ja auch nicht grad lecker. Ford P. ------------------ Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau rausfindet, wozu Pro/E da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |