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Autor Thema:  Edelstahl Fertigungsbetrieb schwarz/weiß Trennung (10617 mal gelesen)
Devastator
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Beiträge: 478
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erstellt am: 25. Apr. 2013 06:58    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo WBF,

wie der Titel schon besagt, geht es um die schwarz/weiß Trennung bei der Fertigung von Edelstahl und Stahl Komponenten.
Wir haben eigentlich nicht mit Edelstahl am Hut, daher wissen wir auch nicht, was es mit der Trennung genau auf sich hat.

Unser Fertiger hat zwei direkt aneinander gebaute Hallen, welche durch ein Rolltor getrennt sind. In der einen Halle steht ein Großteil seiner Maschinen (brennen, biegen, bohren, fräsen, schweißen). In der anderen Halle wird montiert und gelagert.
Zur Zeit werden in der ersten Halle Stahl Teile bearbeitet (schweißen, bohren, flexen usw.). In den nächsten Wochen kommen dann die extern vorbearbeiteten Edelstahlteile. Diese sollen dann aber auch in der ersten Halle weiter bearbeitet werden.
Gibt es hier Richtlinien oder Normen, wo das geregelt wird?
Schön ist anders, klar! Aber was darf man noch tolerieren und was nicht? 

Gruß
Devastator

------------------
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wenn 10 Leute für das bezahlt werden,
was 5 billiger tun könnten,
wenn sie nur zu dritt sind
und davon 2 krank sind.

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tanzbaer1963
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erstellt am: 25. Apr. 2013 08:30    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Devastator 10 Unities + Antwort hilfreich

Moin Devastator,

also über eine entsprechende Norm/Vorschrift ist mir nichts bekannt. Dabei habe ich in meiner Schlosserzeit in vielen Betrieben gearbeitet, in denen Schwarzstahl, Blankstahl, rostfreie Stähle, Aluminium etc.pp. parallel verarbeitet wurden.

Allerdings sehe ich in der Trennung einen ganz praktischen Grund: die Veringerung der Gefahr von Flugrost in der Montagehalle.
Ich vermute, dass man in der Montage- und Lagerhalle die bereits fertigen Bauteile, gesäubert und/oder lackiert liegen hat.
Wenn dann aus der Vorfertigungshalle der Schleif- und Flexstaub rüber fliegt, sind die Tage, an denen die fertigen Teile noch schön aussehen, gezählt.

------------------
Gruß Ingo

Theorie ist,wenn man alles weiß und nichts funktioniert. Praxis ist,wenn alles funktioniert und keiner weiß warum.
Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum!   

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Andreas Gawin
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erstellt am: 25. Apr. 2013 09:06    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Devastator 10 Unities + Antwort hilfreich

Guten Morgen!

Grundsätzlich ist eine "Schwarzweißbearbeitung" im gleichen Betrieb problemlos möglich, wenn mit einer sinnvollen Organisationsstruktur und mindestens ausreichend hoher, kontinuierlich aufrecht erhaltener Disziplin gearbeitet wird.
Ein besonders wichtiger Punkt ist die technische Nachbearbeitung der im Betrieb hergestellten Werkstücke. Nach Möglichkeit sollten Chromnickelstahl (CNS) Werkstücke, die auf wechselseitig zur Stahl (ST) & CNS Verarbeitung verwendeten Maschinen bearbeitet worden sind, gebeizt oder Keramikperlgestrahlt werden. (Ausnahme: Blechteile, die allseitig mit durch den Verarbeitungsvorgang unbeschädigt gebliebener Folie geschützt sind).

Sollen im gleichen Betrieb (womöglich auf den gleichen Maschinen) ST und CNS verarbeitet werden, ist eine räumliche Trennung in drei verschiedene Arbeitsbereiche sinnvoll:


1.) "sauberer" Maschinenbereich für Sägen, Schneiden, Fräsen und mechanisches Umformen
von ST & CNS (absolutes Schleifverbot; kein Durchzug von Schleifstaubwolken aus anderen Hallen; sorgfältige Reinigung der Maschine nach erfolgter ST Verarbeitung)

2.) "schmutziger" Fertigungsbereich für CNS Teile (Schleifen, Trennen und Erzeugung von Staubwolken erlaubt)

3.) "schmutziger" Fertigungsbereich für ST Teile (Schleifen, Trennen und Erzeugung von Staubwolken erlaubt)


Die räumliche Trennung der Verarbeitung wird durchgeführt, um eine Verunreinigung der Werkstücke aus (CNS) / Edelstahl zu verhindern.

Eine Verunreinigung/Kontaminierung kann durch verschiedene Umstände erfolgen:


----> Oberflächenkontakt des CNS Werkstückes mit Partikeln oder Ablagerungen von ST Werkstücken Beispiel: Eine Europalette wird im Wechsel zu Lagerung und Transport von ST und CNS verwendet. Das auflegen einer neuen, sauberen Pappe vor der Neubestückung der Palette unterbleibt.

----> beim Trennschneiden oder Schleifen von ST Teilen entstehender Funkenflug oder Schleifstaub setzt sich auf der Oberfläche der CNS Werkstücke ab

----> bein Schleifen oder Bürsten werden bereits zur Nachbearbeitung von ST Teilen verwendete Schleifmittel nun versehentlich für CNS Teile verwendet

----> Werkzeugmaschinen zum mechanischem Umformen (Walzen, Gesenkbiegepressen) können mit hohem Druck Stahlpartikel in die Oberfläche von CNS Teilen einpressen. Diese Partikel können als Rückstand nach dem vorher erfolgten Verarbeiten von ST Teilen auf der Maschine verblieben sein, oder sich womöglich als Schleifstaub (wenn die Maschine im "Dreckbereich" steht) abgesetzt haben.

Bei den weniger hochwertigen Chromnickelstählen frisst sich durch Schleifstaub oder Partikelkontakt entstandene Oberflächenkorrosion regelrecht ins Werkstück.
Hochwertigere Chromnickelstähle reagieren nicht auf die Fremdpartikel. Die Verunreinigung bleibt äusserlich, rostet aber trotzdem mit der eigenen Oberfläche und weckt natürlich nicht gerade das Vertrauen in die Fachkompetenz und Qualität des Fertigers.

Gruss Andreas

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Flossenfisch
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erstellt am: 26. Apr. 2013 11:00    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Devastator 10 Unities + Antwort hilfreich

Moin! Das heißt, der Fertiger ist unerfahren in der Edelstahlverarbeitung? Befürchtet ihr, daß es Rostprobleme geben könnte?

FF 

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tanzbaer1963
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Zitat:
Original erstellt von Flossenfisch:
Moin! Das heißt, der Fertiger ist unerfahren in der Edelstahlverarbeitung?

Keineswegs, bzw. ganz im Gegenteil.
Denn so wie Devastator es beschreibt, scheint der angesprochene Betrieb, die von Andreas angesprochenen Probleme zu kennen und hat seine Arbeitsabläufe entsprechend organisiert. Sonst hätte er nicht diese Schwarz/Weiß-Trennung.

Zitat:
Original erstellt von Flossenfisch:
Befürchtet ihr, daß es Rostprobleme geben könnte?

Wenn man sich nicht an die, von Andreas beschriebenen Spielregeln hält?

Klares und eindeutiges JA!

------------------
Gruß Ingo

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Devastator
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erstellt am: 26. Apr. 2013 12:04    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Danke für die vielen Antworten.

Im Grunde geht es um folgendes:
Wie oben beschrieben, haben wir mit Edelstahl nicht so viel am Hut.
Der ebenfalls oben beschriebene Zustand ist uns aufgefallen.

Wenn wir jetzt den Fertiger darauf ansprechen, kann er uns ja viel erzählen. Daher wollte ich schon mal vorab einiges an Fachwissen sammeln.
Die von ihm gebauten Anlagen machen an sich einen vernünftigen Eindruck und haben auch noch nicht das zeitliche gesegnet.

Die von uns georderte Anlage ist für den Fertiger aber schon was neues.

Mal sehen was draus wird.

Schönes WE 

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