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Thema: Kegelrollenlager - Innenring festlegen (6736 mal gelesen)
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Krix Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 09.08.2008
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erstellt am: 09. Aug. 2008 21:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen! Ich bin gerade an einer Konstruktion für eine Seilumlenkvorrichtung, habe eine Achse mit Seilscheibe, die ich in zwei Kegelrollenlagern in O-Anordnung lagern möchte. Jetzt habe ich das rechte Lager auf der Achse so befestigt, dass man über eine Hülse mit Mutter das radiale Spiel einstellen kann. Für das Lager links überlege ich jetzt wie ich den Innenring befestigen soll. Ich hatte gedacht, ihn auch mit einer Mutter auf dem Gewindezapfen zu sichern, jetzt stellt sich nur die Frage, ob er nach rechts hin auch festgelegt sein muss oder nicht!? Könnt ihr mir da vielleicht weiter helfen? Vielen Dank und Grüße, Christian
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Markus_30 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAx-Architect
Beiträge: 5433 Registriert: 21.03.2005 Windows 10 NX 12.0.2 MP12 Teamcenter 12.2
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erstellt am: 10. Aug. 2008 08:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
Hallo, für Kegelrollenlager habe ich auch viele Anwendungsfälle. Meistens baue ich die Dinger ebenfalls in O-Anordnung ein. Bocksteif das Ganze. Einen Innenring lege ich auf der Welle fest. Das heißt, ich drücke den Ring mit einer Mutter auf einen Wellenbund. Auf der anderen Seite mache ich das so, dass ich ebenfalls mit einer Stellmutter zudrehe und somit die Vorspannung einstelle. Dieser zweite Innenring wird aber nicht gegen einen Wellenbund gedrückt. Wenn ich beide Ringe gegen einen Wellenbund drücken würde, dann habe ich folgendes Problem: Bedingt durch die Toleranzen der Teile kommt mein zweiter Innenring überhaupt nicht zur Anlage auf dem Wellenbund (dann ist der Bund umsonst da), oder der Innenring steht am Bund an, bevor ich meine Vorspannung des Lagers erreicht habe. Schlimmstenfalls habe ich dann überhaupt keine Vorspannung im Lager (je nachdem, wie groß die Toleranzen sind, die sich aufaddieren). Und je nach Betriebssituation kann es dann sein, dass dir deine Lager in kürzester Zeit zerhauen werden und verschleißen. Also lass beim zweiten Lager den Bund auf der Welle weg. ------------------ Gruß Markus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Krix Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 09.08.2008
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erstellt am: 10. Aug. 2008 10:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Morgen Markus! Ich danke dir für deine Antwort! Ist genau das, was ich wissen wollte Dann werde ich das rechte Lager nicht mit einem Bund festlegen, sondern nur das eine. Diese Festlegung könnte man doch auch mit einem Sicherungsring erledigen, anstatt den Wellendurchmesser dort zu verändern, oder? Ich habe zwischen den Innenringen der beiden Lager nämlich keine weiteren Maschinenelemente, sodass der Bund quasi nur für das eine Lager sein müsste und ich danach die Achse wieder verjüngen müsste. Ach ja, kann die Mutter direkt am Innenring anliegen oder sollte man noch eine Scheibe dazwischen legen? Schönen Sonntag, Christian [Diese Nachricht wurde von Krix am 10. Aug. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Markus_30 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAx-Architect
Beiträge: 5433 Registriert: 21.03.2005 Windows 10 NX 12.0.2 MP12 Teamcenter 12.2
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erstellt am: 10. Aug. 2008 10:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
Hallo, grundsätzlich kannst du die axiale Fixierung auch mit Sicherungsringen nach DIN 471/472 machen. Ich persönlich verwende die auch gerne. Bei Kegelrollenlagern ist bei mir meistens eine ziemlich große Vorspannung mit drin, so dass sich der Sicherungsring evtl. verbiegt. Außerdem schwäche ich mit der Sicherungsring-Nut meinen Wellenquerschnitt. Die Kerbwirkung an dieser Stelle sollte man ebenfalls nicht außer Acht lassen. Kommt aber auf die Belastungssituation an, und darauf, an welcher Stelle der Sicherungsring sitzt. Wenn ich die Nut im belasteten Wellenbereich habe und dann noch eine relativ große Umlaufbiegung dazukommt, dann würde ich von der Methode absehen. Es gibt speziell für die Lager auch sogenannte Stellmuttern. Mit denen kannst du direkt auf den Innenring der Kegelrollenlager drücken, eine Scheibe brauchst du nicht. Ich finde da die Stellmuttern von Spieth eine gelungene Sache. Am besten schaust du dich mal bei denen im Sortiment um. [Edit:] Hier im Katalog sind auch noch Einbaubeispiele mit drin. ------------------ Gruß Markus [Diese Nachricht wurde von Markus_30 am 10. Aug. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Krix Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 09.08.2008
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erstellt am: 10. Aug. 2008 11:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke für die Antwort, diese Stellmuttern sind eine gute Sache! Der Sicherungsring befände sich im unbelasteten Bereich der Achse, und meinen Wellendurchmesser müsste ich ausreichend groß dimensioniert haben, sodass die Nut dort wohl hin kann. Was die Kerbwirkung angeht, werde ich die in die Auslegung einbeziehen. Ich konstruiere das erst mal so, wenn noch Probleme auftreten, melde ich mich einfach Gruß, Christian Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Rumpelstilzchen Mitglied
Beiträge: 76 Registriert: 19.11.2005 Inventor 2022.2 Win 10 pro 21H2
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erstellt am: 10. Aug. 2008 12:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
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Charly Setter Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002
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erstellt am: 10. Aug. 2008 15:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
Immer diese Nebensächlichkeiten... ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Krix Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 09.08.2008
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erstellt am: 13. Aug. 2008 20:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Nabend zusammen! Ich hatte an eine Fettschmierung gedacht! Als Dichtung sollte - so hoffe ich - ein einfacher Filzring genügen! Jetzt bin ich gerade dabei die Passungen für die Lager auszuwählen. Für die umlaufende Last am Innenring eine Übermaß- und für die Punktlast des Außenrings eine Spielpassung. Wie funktioniert die Auswahl denn? Schaue ich im Herstellerkatalog, welches Toleranzfeld (bspw. P6) meine Lagerbohrung hat und wähle dementsprechend meine Achse aus? Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4567 Registriert: 21.07.2005 Creo 8.0.1.0 Genius Tools 8.0 Windchill 12.0.2.0
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erstellt am: 13. Aug. 2008 21:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
Die Lagerbohrung hat im Allgemeinen die Toleranzen HB, der Lageraußendurchmesser hb und sind durch den Hersteller festgelegt. Die Angaben der dazu passenden erforderlichen Wellen- und Gehäusetoleranzen findet man im Lagerkatalog, z. B. fester Wellensitz -> k6 für Kugellager bis d=100mm bei normaler bis hoher Belastung. ------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Krix Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 09.08.2008
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erstellt am: 13. Aug. 2008 21:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Achso, okay.. dann suche ich mir als nächstes mal mein Lager aus und schaue was dort für Empfehlungen drin stehen! Diese HB-Felder stammen aus einer entsprechenden Norm? So weit ich weiß, stammen die ja nicht aus dem normalen System der Toleranzfelder mit Einheitswelle/-bohrung und den üblichen Feldern m, p, k usw... Gibt es dazu eine Übersicht? Ich würde das ganz gerne in einem Diagramm darstellen, wie die Toleranzfelder zueinander liegen. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
bert007 Mitglied Maschinenbauer
Beiträge: 586 Registriert: 29.06.2004 AIS 2014 Suite Win7 64bit
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erstellt am: 13. Aug. 2008 22:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
Seilrollen werden doch meistens nur radial belastet. Da würden doch Kugellager oder bei höheren Lasten Zylinderrollenlager genügen. Die Herstellung der Lagerung wäre sicher einfacher und günstiger. Grüße, Bert Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Krix Mitglied
Beiträge: 8 Registriert: 09.08.2008
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erstellt am: 13. Aug. 2008 22:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Da hast du Recht! Allerdings ist eine Anforderung, dass man das radiale Betriebsspiel über einen Innenring der Lager einstellen kann. Nach meinen Recherchen blieben da nur Schrägkugellager und Kegelrollenlager übrig, habe mich dann für zweitere entschieden... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Cougar87 Mitglied Mechatroniker (Ausbildung)
Beiträge: 8 Registriert: 27.08.2008
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erstellt am: 27. Aug. 2008 10:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
Guten Tag, Wie weit sollte eine Nut für einen Außensicherungsring von dem Innenring entfernt seit, oder soll der Sicherungsring direkt anliegen? Habe ein Kugellager mit Käfig, niedrige Belastung, Punktlast am Außenring Vielen Dank ! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
carsten-3m Mitglied Dipl.-Ing. Mbau (Produktmanagement, Patent- und Normwesen)
Beiträge: 950 Registriert: 08.05.2007 Pro/E Wildfire 4 PDMLink
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erstellt am: 27. Aug. 2008 12:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
Zitat: Original erstellt von Cougar87: Wie weit sollte eine Nut für einen Außensicherungsring von dem Innenring entfernt seit, oder soll der Sicherungsring direkt anliegen?...
So weit, dass eine Montage trotz Fertigungstoleranzen noch möglich ist. Zum bewegungslosen Festsetzen von Lagerringen ist ein Sicherungsring nicht geeignet, Spiel wird der immer haben (müssen). Zitat: Original erstellt von Cougar87: ...Punktlast am Außenring...
Diese Aussage ist unvollständig und daher wenig hilfreich. Entscheidend für z. B. korrekte Passungswahl ist, ob die Punktlast umläuft oder nicht edit: So ein Unfug Carsten (Selbstkritik)... Umfangslast läuft um, Punktlast nicht. Erst denken, dann posten. ------------------ Seit Pro/E Version 1 dabei, auwei... [Diese Nachricht wurde von carsten-3m am 27. Aug. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Cougar87 Mitglied Mechatroniker (Ausbildung)
Beiträge: 8 Registriert: 27.08.2008
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erstellt am: 27. Aug. 2008 13:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
Danke, Ich konstruiere ein Niederhalter, ich dachte mir seitlich 2 Backen mit einer Welle (8mm)dazwischen auf der eine Buchse (22mm) mittels eines Kugellagers läuft. Das bewegende Teil wäre die Buchse und die Welle wäre fest. Somit hätte ich am Außenring Punktlast und Umfangslast am Innenring (glaub ich ). Also eine 8h6 oder 8k6 Passung für die Welle und der Außenring hätte 22 J,H,G oder F (Tolleranzgrad weiß ich noch nicht). Schließlich wollte ich die Innenringe axial sichern und dachte an einen Sicherungsring (8x0.8). Wäre Dankbar wenn mir jemand weiterhelfen kann. Ist meine Abschlussprüfung, bin Azubi Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
carsten-3m Mitglied Dipl.-Ing. Mbau (Produktmanagement, Patent- und Normwesen)
Beiträge: 950 Registriert: 08.05.2007 Pro/E Wildfire 4 PDMLink
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erstellt am: 27. Aug. 2008 13:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
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Cougar87 Mitglied Mechatroniker (Ausbildung)
Beiträge: 8 Registriert: 27.08.2008
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erstellt am: 27. Aug. 2008 14:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
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Charly Setter Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002
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erstellt am: 29. Aug. 2008 21:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Krix
Was hältst Du von Gleitlagern ? ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |