Hallo Juergen
Hier die noch die etwas längere Antwort:
Das was auf dem Bildschirm erscheint ist die Folge etlicher Prozesse welche die Darstellung beieinflussen. Um das von dir beschriebene Problem auf zwei Rechnern wiederholen zu können müssten diese absolut identisch sein. Also Chipsatz, Rechnerfrequenz, Grafikkarte, Wiederholrate und noch etliche andere Parameter.
Ein Faktor der vielfach vergessen wird, ist das auch bei Fonts Revisionen und Versionen vorhanden sind. Wird nun zum Beispiel die Installation zwar von der gleichen CD auf beiden Rechnern installiert, heisst dies noch nicht das die Schriften auch auf beiden Rechnern identisch erscheinen.
Zudem kommt noch ein grundsätzliches Problem dazu, das die Schriften von einer Urgrösse her skaliert werden. Dabei entscheidet der Rechner nun mit welchem Wert er die Schrift für die jeweilige Darstellung skallieren will. Nun muss er auch irgendwann entscheiden wo ich Werte nach oben oder unten runde.
Nehmen wir dann noch den eigentlichen Monitor dazu, der möglicherweise zwar vorne gleich angeschrieben ist, aber die Hardware trotzdem nicht vom gleichen Hersteller ist. Die Hersteller von TFT-Matrizen sind weltweit an den Händen abzuzählen. Nun kommen wir zur eigentlichen Darstellung. Beim TFT sind dies die drei Grundfarben die sich einen Platz auf dem Schirm teilen müssen. Damit ist die Auflösung durch den Kostendruck eingeschränkt. Zwar könnte man hochauflösende TFT's herstellen, jedoch würde die niemand bezahlen wollen. Beim Rährenmonitor werden die Grundfarben an einem Punkt dargestellt, weil der Elektronenstrahl von hinten durch ein Loch der Lochmaske scheint. Damit ist die Auflösung jedoch immer noch nur so gut wie die Lochmaske.
Um nun also eine realistische Darstellung eines einzelnen Buchstabens zu erhalten benötigen wir also eine der alten Fluoreszenzschirme, da dort der Elektronenstrahl genau auf den gewünschten Punkt gelenkt wird (Minus Toleranzen, Frequenzen etc.) also auch nicht absolut, aber schon mal ziemlich nahe der Wirklichkeit.
Wenn man nun also also alles zusammenfasst, kann es für eine normales (wenn auch vielleicht etwas verbessertes CAD-System) praktisch unmöglich eine korrekte Darstellung eines Schriftbildes zu liefern.
Der stehende Witz in der Mac-Welt ist eben auch, das eine DOSe Schriftsätze grundsätzlich nicht richtig darstellen kann. Nicht umsonst herrschen in der Grafikindustrie immer noch die MAC's vor.
Nachprüfen kannst du diesen Darstellungsfehler auch auf einfache Art und Weise. Schreibe im Excel den gleichen längeren Text (>50 Lettern) auf beiden Maschinen in eine Zelle hinein. Lasse nun den Text über die Zelle hinauslaufen. Nun beobachte den präzisen Abstand des letzen Buchstabens zum nächsten Zellenrand. Nun drucke diesen Text aus und bewerte ob der Abstand vom Bildschirm mit dem gedruckten Zellenrand übereinstimmt. Du wirst feststellen, dass je länger der Text ist, die Differenz immer grösser wird.
Windows hatte die Problematik schon recht früh erkannt, dass das von Ihnen verwendete Font-System nicht frei skalierbar ist. Daher auch die Umstellung auf die in der Grafikindustrie verwendeten skalierbaren Fonts. Die Implementation dieser Fonts wird auf den verschiedenen Systemen durch eigene Engines dargestellt. Im Falle des aktuellen Mac OSX ist dies zum Beispiel Quarz.
Daher das Statement:
Wer nimmt den an das auf einem Windows Rechner WYSIWYG funktioniert?
Es ist also anzunehmen, wenn du diese Darstellungen immer gleich haben willst, du diese immer auf der gleichen Maschine erstellen solltest. Du hattest in deiner Anfrage nicht explizit die Betriebssysteme angegeben. Nur schon unterschiedliche Betriebssysteme können so etwas verursachen.
PS: WYSIWYG = What You See Is What You Get.
PS2: Auch diejenigen die sich etwas betupft fühlen, sollten gemerkt haben das dies kein Problem von SWX ist
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mit freundlichen Schweizergrüssen
Chris Carlyle
albeite flölich, ohne mullen und knullen
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