Hallo sschneider2.1,
das sind schon kleine Bauteile, die wahrscheinlich auch noch eine hohe Detailtreue aufweisen und von daher auch eine sehr gute Auflösung benötigen. Und die Frage nach dem Material steht da auch noch im Raum.
Was sollen die Bauteile bezwecken: Handmuster / Designmuster, vielleicht sogar Funktionsbauteile? Welche Festigkeit, Beständigkeit wir d benötigt, welche sonstigen Materialeigenschaften (Farbe, Haptik, Temperatur, Chenmikalienbeständigkeit, Lebensmittelecht)?
Wir selbst fertigen auch in diesem Bereich Bauteile mit einem eigenen 3D Drucker (100.000€ Klasse) mit Fluidkanälen um die 0.5mm und Wandstärken > 0.3mm.
Mit den üblichen FDM Verfahren (Stratasys etc.) können Schichtstärken und maximale Auflösungen von ca. 0.05mm erreicht werden. Da liegen die Gerätepreise aber im oberen 5- bis mittleren 6-stelligen Eurobereich. Die "billigen" Geräte (bis ca. 2000€: Makerbot etc) schaffen da i.d.R. zwischen 0.15-0.3mm.
Die STL Geräte liegen ähnlich von der Auflösung mit ca 0.1mm, sind preislich aber auch jenseits des kleinen Geldbeutels angesiedelt.
Die teuren 3D Drucker (Multijetmodeler z.B. 3D Systems, Objet also jetzt Stratasys, Voxeljet) kommen runter bis auf 0.016mm Auflösung.
Und dann gibt es ja noch die Pulverdrucker (Zcorp, jetzt 3D Systems), die Metalsinteranlagen (z.B. EOS), und, und, und ...
Preislich beginnen RP Maschinen wie z.B. 3D Drucker bei 600€ (Spielzeug in meinen Augen) und gehen auch locker hoch bis über 1.000.000€ (Metallsinteranlagen).(Dies hier stellt keinen Anspruch auf auf Vollständigkeit dar)
Diese nackten Zahlen sagen aber nichts über die wirkliche Genauigkeit der Abmaße und Qualität der Bauteile aus.
Auch die Folgekosten einer RP Anlage sind nicht zu vernachlässigen sind (Materialkosten, Aufbereiten der Bauteile, Wartung, Personaleinsatz).
Wenn das Verfahren selten gebraucht wird, oder man eben auch mal unterschiedlichen Qualitäten / Materialien haben möchte, würde ich die mittlerweilen zahlreichen Dienstleister empfehlen. Ein sehr breites Portfolio hat z.B. Shapeways.com: Finde ich persönlich gut zum ausprobieren, dauert eben ca 8-10Tage aber da gibt es mittlerweilen viele Anbieter auf dem Markt.
Und vor dem Kauf eines Druckers unbedingt (haben wir auch damals gemacht) bei den verschiedenen Herstellern einfach mal eine Testlauf machen: typische Bauteile herstellen lassen und vergleichen, was zu einem selbst am besten passt. Da kann es schnell sein, das der Favorit ins Abseits gerät.
Alles in allem ist das ein sehr komplexes Thema. Und da gibt es leider kaum allgemeingültige Aussagen dazu.
Und seit die "billig" Drucker überall im Fernsehen/Computerzeitschriften auftauchen, wird man auch vom Cheffe gefragt warum den unser Drucker soooo teuer war/ist, wo es doch sooo billige gibt.
Und wenn man mit der Materie mal angefangen hat, steigen auch sehr schnell die Erwartungen und Wünsche, die dann ein billiges Gerät schnell nicht mehr erfüllen kann. Wobei nicht implizit gesagt ist, das die teueren Geräte da immer deutlich besser sind (Gerade im Hinblick auf Zuverlässigkeit / Flexibilität und Support...)
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Gruss aus dem Schwarzwald
Matthias
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